Sitz ich allein zur guten Stunde
beim Krug, doch ohne Männerchor,
so grüße ich aus gutem Grunde
den fern vereinten Damenflor.
Denn heute gilt es, die zu preisen,
die viele Züge des Geschicks
wohl steuert, ohne zu entgleisen:
die Farbenschwester Beatrix.
Ihr soll zuerst der Dank erschallen
für des Jahrhunderts halbe Frist,
und was sie unterdes’ uns allen
gewesen und geworden ist.
Vier Kinder hat sie großgezogen
mit fester Hand und klaren Blicks,
und längst schon nennen – ungelogen! –
vier Enkel „Oma“ Beatrix.
Zum zweiten soll ein Wunsch ertönen:
Daß sie noch lang mit voller Kraft
ihr Herz verschenkt an die Rumänen
und ihnen Glück und Wohlsein schafft.
Bewundernd seh’ ich diese Dinge
und mache höflich einen Knicks,
und heimlich in Gedanken schlinge
ich meinen Arm um Beatrix.
Ein drittes Wort sei mir gestattet:
Es ist im Leben nichts perfekt.
Auch sie, mit Selbstzucht ausgestattet,
hat ihre Schwächen längst entdeckt:
Ihr graut vor Meer und hohen Bergen,
vor Rübezahl und Wassernix!
Vor Neptun und den sieben Zwergen
bewahre Gott die Beatrix!
Das Vierte: Freier Männer Weide
hat einen hohen Daseinszweck.
Und sind nicht ihre größte Freude
Raeto-Romanen aus Landeck?
Der Hagen freilich weiß es besser
und kennt bei ihr so manche Tricks
als seelischer Belichtungsmesser
von seiner holden Beatrix.
Zum Letzten gilt’s dem guten Klima
und weiblichen Couleurverstand.
Darum verlieh – das find ich prima! –
Vindobonensis ihr das Band.
Es halte fest, bis die Trompete
uns abwärts kommandiert zum Styx.
Dort trinken wir ein Viertel Lethe
zum Wohle unsrer Beatrix.
Rückt dichter in der edlen Runde
und sorgt für rechten Jubelklang!
Denkt nicht der Kosten und der Pfunde,
eßt, trinkt und schwärmt im Überschwang!
Ich tu’s euch gleich im fernen Norden,
grad so, als ob ich bei euch wär’,
bis meine Lust zum Gruß geworden
an Beatrix von Giselher!