Im Jahr 1976 wurde auf Betreiben des (damals noch einfachen) Dr.cer. Brutus von 7 Tegetthoffern und 2 Josephinen als Reaktivierungsmitgliedern, sowie
einem äußerst erfahrenen Couleurstudenten, der als Fuchs Ur-Landsmannschafter werden wollte, nach fast 20-jähriger Unterbrechung des Verbindungsbetriebes, die K.Ö.L. Carolina
reaktiviert. Obwohl sie ihren Sitz in den ersten Jahren direkt auf der Tegetthoff-Bude (und nicht nur im selben Haus) hatte und auch viele Veranstaltungen gemeinsam absolviert wurden,
gab es von Anfang an das Bedürfnis eigenständige Mitteilungen zu verfassen. Und so entstand schon im Jahr 1977 die Idee eine eigene Verbindungszeitung herauszugeben, welche ab Jänner
1978 in die Tat umgesetzt wurde. Der Name 'CAROlinAS Nachrichten', an dessen Findung Bb Livius technicus nicht unwesentlich beteiligt war, wurde von Raffael unter Verwendung
einer Jugendstilschrift graphisch so umgesetzt, dass die Buchstaben 'lin' stark verkleinert wurden, weshalb sich die groß geschriebene Kurzform 'CARO-AS' als Bezeichnung für die
Zeitung etablierte. Aufgrund dieses Namens war es naheliegend das Logo noch mit drei Spielkarten zu ergänzen, welche ein Caro-As mit Verbindungszirkel zeigten, welches den zugehörigen
König und die Dame sticht. Die Symbolik einer Jugendstilschrift hielt ich für passend, da es sich einerseits um eine historische, aber gleichzeitig um eine zu Lebzeiten Kaiser Karls moderne Stilrichtung handelt. Erst später wurde mir bewusst, dass mit Gustav Klimt, Otto Wagner, Kolo Moser und Egon Schiele vier der bedeutendsten Vertreter dieser künstlerischen Bewegung im Jahr 1918 verstarben, in dem auch die Regierungszeit unseres Namenspatrons und eine wesentliche Epoche unserer Geschichte zu Ende ging. Doch zurück zur Zeitung. Da Brutus parallel zur Entstehung unseres Blattes bei Tegetthoff redaktionell entlastet wurde, konnte er sich als Chefredakteur voll und ganz dem Caro-As widmen und es entstanden schon im ersten Jahr sechs Ausgaben mit insgesamt 48 Seiten. 1979 wurde das Caro-As als Zeitung für den Postversand registriert, weshalb dieses Jahr offiziell als erster Jahrgang gezählt wird. Raffael unterstützte Brutus als Redakteur und auch mit graphischen Elementen, wie den Überschriften für manche Rubriken. Den 'Bücherwurm' und die 'Fuchsenseite' gibt es heute zwar nicht mehr, aber zumindest die Bezeichnung 'In den Rück-spiegel…' hat sich (mit Unterbrechungen) bis heute erhalten. Die letzte Zeitungsseite zierte üblicherweise ein großformatiges Bild mit dem eine Veranstaltung besonders hervorgehoben wurde. In den ersten beiden Jahren wurden je sechs Ausgaben mit insgesamt 60 Seiten pro Jahr herausgebracht. 1981 übernahm dann Raffael die Funktion des Chefredakteuers, wobei er aber weiterhin von Brutus und vom neu zur Redaktion gestoßenen Silesius unterstützt wurde. Die etwa zweimonatige Erscheinungsweise und der etwa bisherige Seitenumfang wurden beibehalten und neue Rubriken wie z.B. 'Kartengrüße' entstanden. Ab 1984 ergänzten Archimedes und Corvinus anstelle von Silesius das Redaktionsteam. Im Jahr 1985 wurde das Layout grundlegend verändert. Das Caro-As erhielt die bis heute charakteristischen, sonnengelben Umschlagseiten und die Überschriften wurden einheitlich mit Letraset in der Schriftart 'Herkules' gestaltet. Auch das Logo wurde von Raffael händisch an die neue Schrift angepasst. Weiters wurden alle Seiten mit einem schmalen Strich eingerahmt, um den rechten Rand zu begradigen, weil noch kein Blocksatz möglich war, da sämtliche Texte damals mit mechanischen Schreibmaschinen getippt wurden. Als neue wiederkehrende Rubrik entstand das 'Selbstportrait' und 'Karl Bierzipf' wurde geboren. Der redaktionelle Höhepunkt des Jahres 1986 war eine Festschrift zum 50. Stiftungsfest der Carolina, die als Sondernummer des Caro-As mit einem Umfang von 60 Seiten im Format A5 gedruckt wurde. 1987 legte Raffael aus beruflichen Gründen die Funktion des Chefredakteurs für eine Zeit zurück und Archimedes wurde als Nachfolger gewählt. Ihm standen CPM und Silesius als Redakteure zur Seite. 1988 übernahm Silesius die Chefredaktion und Augustus wurde zusätzlich in das bewährte Team von Archimedes, Brutus und Raffael aufgenommen. In dieser Zeit bis inklusive 1989 wuchs der Umfang der Zeitung auf mehr als 100 (maximal 138) Seiten pro Jahr. 1990 übernahm wieder Raffael die Leitung, bevor 1991 kurzfristig Armin und Cato als Chefredakteure folgten und Augustus das Layout übernahm. In dieser Phase geriet die ursprüngliche Funktion der Verbindungszeitung als Chronik der Korporation etwas in Vergessenheit und die Bilder auf der letzten Seite wurden zumeist durch das aktuelle Programm ersetzt. Von 1992 bis 1994 kehrte Archimedes als Chefredakteur zurück und Augustus stellte das Layout dank moderner EDV-Ausstattung komplett auf Texte im Blocksatz um, wodurch der seitliche Rahmen unnötig wurde. Dafür wurden anstelle der Striche am oberen und unteren Seitenende symbolische Dreifarb-Bänder in heraldischer Schraffierung abgebildet. Auch die Überschriften und das Logo wurden mit Computerschrift geschrieben, wodurch vorübergehend die Jugendstilschrift verschwand. Nicht zuletzt änderten sich die im Logo abgebildeten Spielkarten, bei denen König und Dame durch die drei andersfarbigen Asse ersetzt wurden. Von Ende 1994 bis Anfang 1996 wurde die Chefredaktion von Ursus ausgeübt, bevor sie bis 1997 von Sallust übernommen wurde. Er veränderte das Logo mit einer Computer-Schreibschrift und verwendete für die Überschriften eine Frakturschrift, welche dem Blatt ein antiquiertes Aussehen verlieh. Obwohl jährlich knapp 100 Seiten produziert wurden fehlten der 'Rückspiegel' und andere Chronik-Bestandteile wie z.B. Wahlergebnisse, dafür wurde die Rubrik 'Wir gratulieren' neu eingeführt. Nach dem Abgang von Sallust mussten kurzfristig Cato und Raffael für je eine Nummer einspringen, bevor Ende 1998 Platon für zwei Semester die Reaktion übernahm. Damals wurde die Erscheinungshäufigkeit auf eine Ausgabe pro Quartal reduziert und eine neue Jugendstil-Computerschrift für das Logo entdeckt bzw. verwendet. 2000 übernahm Augustus wieder für ein Jahr die Leitung und kehrte zu seinem alten Layout zurück, bevor AH Mond 2001 und 2002 für drei Semester die Funktion des Chefredakteurs übernahm und Raffael als Layouter erneut das Logo von 1998 verwendete. Ende 2003 übernahm schließlich wieder Raffael die Aufgabe des Chefredakteurs, sofern man diese Funktion, als einziger ständiger Redakteur, überhaupt noch so nennen kann. Er entwickelte ein neues, einheitliches Layout unter Verwendung der jugendstilartigen Computerschrift 'Hobo', welches bis zur letzten Ausgabe im Jahr 2020 in Verwendung war. Die Anzahl wurde auf zwei bis drei Ausgaben und maximal 20 Seiten pro Jahr reduziert. Da das 'Caro-As' aufgrund der engen Zusammenarbeit der beiden Verbindungen im Jahr 2012 mit dem ebenfalls von Raffael gestalteten 'Bordjournal' zusammengelegt wurde, erschien die gemeinsame Zeitung seither in abwechselnder Aufmachung, weshalb diese Abschiedsnummer im Tegetthoff-Layout formatiert ist. Nach 43 Jahren, von denen ich mehr als 70% mitgearbeitet bzw. fast zwei Drittel federführend gestaltet habe, fällt mir der Abschied von diesem Format, wie schon im Leitartikel erwähnt, nicht leicht. Aber 'Der Blech-Bote', der im Jahr 2020 neu gegründet wurde, ist meines Erachtens eine würdige und zeitgemäße Alternative und bietet aufgrund des elektronischen Versands auch wesentlich mehr Möglichkeiten, weshalb ich hoffe, dass uns alle Leser in Zukunft auf diesem Weg die Treue halten. DDr.cer. Raffael, TEW-Chefredakteur P.S.: Der Einfachheit halber wurde in der Chronik bei den Namen weitgehend auf bierakademische Titel, auf Anreden wie Bb oder AH sowie auf die Angabe der Chargen bzw. Funktionen verzichtet. Sofern diese doch gelegentlich aus stilistischen Gründen eingesetzt wurden, geben sie den Stand zum Zeitpunkt der Erwähnung wieder. Ehemalige bzw. dimittierte Mitglieder wurden aus historischer Sicht ohne Hinweis auf den späteren Ausschluss angeführt. Weiters wurde im Sinne der besseren Lesbarkeit zumeist der Name des Autors anstelle persönlicher Fürwörter verwendet. |
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