Nummer 01/2025 | ||
2025 – ein besonders Jahr!
Die Jagd hat in der Menschheitsgeschichte eine lange Tradition, aber manche Formen, wie z.B. die Hetzjagd auf Füchse, sind sehr umstritten. Der couleurstudentische Fuchs, dessen Bezeichnung sich wahrscheinlich nicht vom Tier ableitet, genießt heutzutage zumeist ganzjährige 'Schonzeit'. |
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'Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne' heißt es in einem Gedicht von Hermann Hesse. Und dieses Zitat gilt in besonderem Maße auch für das Jahr 2025. Schon die Zahl an sich ist für mathematisch interessierte Menschen etwas ganz Besonderes. Wenn man sie – so wie Jahreszahlen oft ausgesprochen werden – in zwei zweistellige Zahlen teilt und diese addiert, erhält man als Summe von 20 plus 25 die Zahl 45. Diese zum Quadrat ergibt die Jahreszahl. Es ist nur relativ wenigen Menschen vergönnt zweimal ein Jahr zu erleben, dessen Quadratwurzel eine ganze Zahl ist. Das letzte Mal war das 1936 (= 44²) der Fall und das nächste Mal tritt erst 2116 ein. Daher zählen nur Personen die heuer 89 Jahre oder älter sind und heutige Kleinkinder die mindestens 91 Jahre alt werden zu den Glücklichen. Aber die Zahl 2025 hat noch mehr zu bieten. Summiert man die Ziffern von 1 bis 9 ergibt die Summe 45, die zum Quadrat wiederum der Jahreszahl entspricht. Rechnet man hingegen die einzelnen Ziffern von 1 bis 9 hoch 3 und addiert dann die neun Kubikzahlen, ist das Ergebnis ebenfalls 2025! Auch die Ziffer 5 hat in unseren, auf dem Dezimalsystem aufgebauten Recheneinheiten einen besonderen Stellenwert. Jede gerade Zahl, die sich ganzzahlig durch 5 teilen lässt, ist auch durch 10 teilbar und endet daher mit einer Null. Die Form der Null dürfte ausschlaggebend dafür sein, dass man Jubiläen, welche mit dieser Ziffer enden, als 'rund' bezeichnet. Ungerade Zahlen, die sich durch 5 teilen lassen, enden immer mit der Ziffer 5 und gelten als 'halbrund'. Im Blech-Boten ist es Brauch allen Bundesbrüdern zu ihren runden und jenen, die älter als 60 Jahre sind auch zu den halbrunden Geburtstagen zu gratulieren. In diesem Sinne feiern heuer außergewöhnlich viele unserer Mitglieder, nämlich etwa 20% der Carolinen und sogar mehr als 25% der Tegetthoffer einen (halb)runden Geburtstag, von dem im Laufe des Jahres zu lesen sein wird. Aus religiöser Sicht ist das Jahr 2025 ebenfalls von Bedeutung. Zu Weihnachten wurde von Papst Franziskus die Heilige Pforte geöffnet und damit das Heilige Jahr eingeleitet. Diese Tradition wurde im Jahr 1300 begründet und wird seit 1475 nach anfänglich unterschiedlichen Intervallen alle 25 Jahre wiederholt, damit möglichst viele Christen die Gelegenheit haben den vollkommenen Ablass ihrer Sünden zu erhalten. Dafür genügt es aber nicht bei einer Wallfahrt (oder gar bloß im Rahmen einer Urlaubsreise) die Heilige Pforte zu durchschreiten, sondern es sind dafür auch die Läuterung durch das Sakrament der Buße, die Stärkung durch die Heilige Kommunion und Werke der Barmherzigkeit erforderlich. Auf kultureller Ebene ist der 200. Todestag von Antonio Salieri erwähnenswert, der 1750 in der Republik Venedig geboren wurde und am 7. Mai 1825 in Wien verstarb. Salieri kam schon in jungen Jahren nach Wien, wo er bis zum Hofkapellmeister aufstieg und durch diese Tätigkeit weniger Zeit für eigene Kompositionen hatte. Daher wurde das Libretto für 'Cosi fan tutte', das eigentlich für ihn bestimmt war, von Wolfgang Amadeus Mozart übernommen und vertont. Als Mozart ein Jahr nach der Uraufführung dieser Oper in jungen Jahren verstarb, entstand das Gerücht einer Feindschaft zwischen den beiden Komponisten, die den Ruf Salieris nachhaltig schädigte. Nach seinem Tod wurde Salieri (so wie 46 Jahre danach Wilhelm von Tegetthoff) am Matzleinsdorfer Friedhof – dem heutigen Waldmüllerpark – begraben und später, anlässlich der Auflösung dieser Begräbnisstätte, exhumiert und am Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab beigesetzt. Der musikalische Jahresregent 2025 ist aber der vor 200 Jahren am 25. Oktober 1825 geborene Johann Strauss (Sohn). Eine ausführliche Würdigung dieses Komponisten wird voraussichtlich zu gegebener Zeit folgen. Aber seine zahlreichen, unsterblichen Melodien durften heuer auf keinem Neujahrskonzert – egal ob von großen Symphonieorchestern in Konzertsälen oder von Blasmusikkapellen in regionalen Veranstaltungshallen – fehlen. Seine berühmteste Komposition ist wohl der Donauwalzer. Die beliebteste Zugabe bei Neujahrskonzerten, die vermutlich auch fast überall gespielt wird, ist hingegen der Radetzkymarsch, welcher allerdings nicht von Johann Strauss (Sohn), sondern von seinem gleichnamigen Vater geschrieben wurde. Das Jahr 2025 ist auch von historischer und politischer Seite von großer Bedeutung. Es gibt zwar keine besonderen Jubiläen aus der Zeit der Monarchie zu feiern, dafür haben im letzten Jahrhundert einige sehr wesentliche Ereignisse stattgefunden. Vor 80 Jahren, im Frühjahr 1945, wurde der 2. Weltkrieg beendet und die Parteien SPÖ und ÖVP wurden gegründet. Einige Tage danach proklamierte Staatskanzler Renner am 27. April 1945 die Selbständigkeit Österreichs – das war die Geburtsstunde der 2. Republik. Zehn Jahre später – also vor 70 Jahren – unterzeichnete Außenminister Figl am 15. Mai 1955 den Staatsvertrag, womit die Besetzung durch die Alliierten beendet werden konnte. Noch im selben Jahr entstand die FPÖ, mit dem Ziel das Zweiparteien-System aufzubrechen. Vor 65 Jahren, am 4.1.1960, gründete Österreich gemeinsam mit sechs anderen Staaten die EFTA und vor 30 Jahren ist Österreich am 1.1.1995 gleichzeitig mit Finnland und Schweden der Europäischen Union beigetreten, wodurch die Mitgliederanzahl von ursprünglich zwölf auf fünfzehn Staaten anstieg. Danach folgten dreizehn weitere Staaten und daher besteht die EU heute – nach dem Brexit im Jahr 2020 – aus 27 Mitgliedern. Das bedeutendste Ereignis steht uns aber noch bevor: Die Bildung einer neuen Regierung. Im Vorjahr haben die Blauen ihr 1955 gesetztes Ziel bei weitem übertroffen und sind als stimmenstärkste Partei aus der Wahl hervorgegangen. Nachdem die Verhandlungen der Wahlverlierer nach mehr als drei Monaten gescheitert sind, musste unser Staatsoberhaupt einsehen, dass in einer Demokratie die Entscheidung der Bevölkerung auch dann zu achten ist, wenn sie einem persönlich nicht gefällt. Hätte er meinen Blech-Blog-Beitrag vom 4. Oktober 2024 mit dem Titel 'Zwickmühle'– der ja mittels Internet für jedermann öffentlich einsehbar ist – gelesen, wäre ihm und uns allen vielleicht einiges erspart geblieben … Für uns ist das wichtigste Ereignis des Jahres 2025 aber das bevorstehende 100. Stiftungsfest der Tegetthoff. Einen Vorgeschmack darauf gab es bereits beim traditionellen Neujahrsempfang am 7. Jänner 2025. Das neue Jahr begann auf der Bude so wie das alte geendet hatte – mit einer sehr gut besuchten Veranstaltung, bei der auch einige eher selten anwesende Bundesbrüder begrüßt werden konnten. Wie angekündigt und seit einigen Jahren Brauch, hat der hohe Phil-x Tegetthoffs für ein Buffet gesorgt und überdies hat Lucullus auch unsere Stiftungsfest-Artikel präsentiert, welche ab sofort erhältlich sind. Es gibt einen Stiftungsfest-Pin, Couleurkarten, personalisierte Briefmarken, Tisch-Wimpel und einen Kalender, die alle mit unserem Stiftungsfest-Logo geschmückt sind. Das Festabzeichen (Pin) ist ein quadratischer Anstecker aus Metall mit einer Seitenlänge von 25 mm. Die Briefmarken haben schon im Vorverkauf so reges Interesse ausgelöst, dass nur mehr relativ wenige Serien verfügbar sind und ein Nachdruck erwogen wird. Die Wimpel wurden von Dr.cer. Mauritius selbst hergestellt und zeigen auf einer Seite das Logo und auf der anderen das Verbindungswappen. Der von DDDr.cer. Brutus und Fahnenmutter Elektra gestaltete Dauerkalender enthält Abbildungen unsere bisher erschienenen Couleurkarten samt zugehöriger Beschreibung und ist mit einem Hinweis auf wld. Bb (Dr.cer.) Maestro, der für die Entstehung einiger von namhaften Künstlern gestalteten Karten verantwortlich war, ergänzt. Nach der Vorstellung dieser Jubiläums-Souvenirs nutzten die Anwesenden die Gelegenheit, um wieder einmal angeregt miteinander zu plaudern und den Abend bei dem einen oder anderen Gläschen Sekt oder Bier ausklingen zu lassen. Text und Bilder: DDr.cer. Raffael
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