Nummer 10/2022 | ||
Heller Wahnsinn!
Klima-Aktivisten kleben sich an Kunstwerken und Straßen fest und nehmen dabei schwere Sachbeschädigungen und sogar Menschenleben in Kauf. |
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Wenn Dummheit wehtäte, müssten manche Menschen dauernd schreien. Dieses Zitat unbekannter Herkunft trifft meines Erachtens in besonderer Weise auf zahlreiche Klima-Aktivistinnen, die zumeist der radikalen Gruppierung 'Letzte Generation' angehören, zu. Auf das Gendern kann an dieser Stelle getrost verzichtet werden, weil die betroffenen NGO’s, die offenbar ihre Mit- und vorwiegend Ohneglieder zu derartigen Aktivitäten anstiften, um Aufmerksamkeit zu erregen, in der Regel von Menschen mit Menstruationshintergrund vertreten werden (siehe Krone vom 30.10.2022). Um Missverständnissen vorzubeugen: Prinzipiell finde ich Umweltschutz mit Maß und Ziel sehr wichtig – wie ich bereits in verschiedenen früheren Blech-Boten-Artikeln dargelegt habe – aber die Zerstörung bzw. Beschädigung von Kunstwerken schießt weit über dieses Ziel hinaus. Vor vielen Jahren gab es einmal einen Skandal, weil jemand (man verdächtigte sogar den Künstler selbst) ein Bild des für seine Übermalungen bekannten zeitgenössischen Malers Arnulf Rainer übermalte. Abgesehen davon, dass ich persönlich mit seiner Form der 'Kunst' nur wenig anfangen kann, hätte er zumindest die Möglichkeit gehabt seine Werke zu reproduzieren. Auf einem Schüttbild von Nitsch würde ein bisschen Paradeissoße kaum auffallen. Ganz anders schaut das hingegen bei alten Meistern und wertvollen Jugendstil-Gemälden aus. In den letzten Wochen haben Umwelt-Terrorostinnen in Potsdam ein Monet-Gemälde mit Erdäpfelpüree beworfen und andere haben in der Londoner National Gallery Tomatensuppe auf Vincent van Goghs Sonnenblumen geschüttet. Schon zuvor haben sich Aktivistinnen in Berlin am Rahmen eines Gemäldes von Lucas Cranach festgeklebt und in der Alten Pinakothek in München wurde der Rahmen eines Rubens-Gemäldes bei einem gleichartigen Attentat beschädigt. Auch etliche andere Museum waren Opfer von ähnlichen (Zer)Störaktionen, die teils erheblichen Schaden anrichteten. Im Wien haben Aktivisten zuletzt am Leopolditag den Gratis-Eintritt genutzt, um im Leopold Museum schwarze Ölfarbe auf ein wertvolles Klimtgemälde zu schütten und sich dort anzukleben. Zum Glück waren dieses Gemälde und der zugehörige Originalrahmen von Josef Hoffmann durch ein teures Sicherheitsglas geschützt, wodurch sich der materielle Schaden in Grenzen hält. Wenn man bedenkt, dass erst vor kurzem ein anderes Klimt-Gemälde – das früher in der Österreichischen Galerie zu bewundern war, aber vor ein paar Jahren an die Nachfahren seiner Vorbesitzer 'restituiert' 1) wurde, welche an dem Kunstwerk offenbar gar kein Interesse hatten, sondern dieses um ca. 40 Millionen verhökert haben – vom neuen Eigentümer in einer Auktion um mehr als 100 Millionen weiterveräußert wurde, sieht man deutlich mit welchen Vermögenswerten die verantwortungslosen Aktivisten ihr Unwesen treiben. Da die hirnlosen Täterinnen und Täter zumeist junge, mittellose Menschen sind, können diese oft weder die ohnedies nur geringen Geldstrafen, noch die Einsatzkosten der Exekutive, geschweige denn die erheblich höheren materiellen Schäden für die betroffenen Museen bezahlen, weshalb sämtliche Kosten für diese Sabotageakte letztlich in irgendeiner Form allen steuerzahlenden Mitbürgern angelastet werden. Am meisten betroffen war ich übrigens von dem dreisten Anschlag in Dresden, bei dem die weltberühmte Sixtinische Madonna meines Namenspatrons Raffael– Gott sei’s gedankt – zwar unversehrt blieb, aber der wertvolle historische Rahmen durch die Klebeaktion schwer beschädigt wurde. Apropos Rahmen: Wie vor kurzem bekannt wurde, hat der Sohn eines Wiener Zuckerlfabrikanten aus Besenstilen, Nägeln und einer zerschnittenen Zeichnung eines an einer Überdosis Heroin verstorbenen afroamerikanischen Graffitikünstlers (dessen Werke, die an primitive Kinderzeichnungen erinnern, derzeit in der Albertina zu sehen sind) einen Rahmen gebastelt und diesen als angebliches Original, gemeinsam mit einem Bild des selben Malers um 6 Millionen Euro verkauft 2). Da Experten Zweifel an der Echtheit des Rahmens äußerten hat der Retter des Urania-Kasperltheaters den Rahmen um € 800.000 zurückgekauft und behauptet, dass es sich nicht um Betrug, sondern bloß um einen kindischen Streich handelte – gerichtliche Konsequenzen bleiben abzuwarten. Der angebliche Gutmensch, der sich gerne sozialkritisch und flüchtlingsfreundlich äußert, kritisiert oft auch Politiker und fordert diese auf der Armutsschere entgegenzuwirken. Er selbst besitzt jedoch Immobilien im In- und Ausland und scheffelte mit den Gestaltungen von Ausstellungen und Gärten sowie diversen Zirkusprojekten zig Millionen, die er vermutlich nicht in Österreich versteuert, schaffte es aber gleichzeitig vor einigen Jahren eine unter seinem Namen in allen Medien groß beworbenen Pferdeshow in den Konkurs zu führen und die Interessenten um die geschmalzenen Eintrittspreise der Vorverkaufskarten zu prellen. Dessen ungeachtet waren Werbeplakate für die nie stattgefundene Show noch drei Jahre (!) nach der Insolvenz in den Wiener Straßenbahnen zu finden und er wurde weiterhin (oder jetzt erst recht?) für sein kulturelles Schaffen geehrt und mit Aufträgen und eigenen Sendungen im Fernsehen belohnt. Doch zurück zu den Aktivitäten der Klima-Aktivisten. Uni-Besetzungen als Zeichen des Protestes halte ich persönlich für akzeptabel. Aber scheinbar finden etliche junge Menschen (wie nicht nur dem oben erwähnten Zeitungsartikel zu entnehmen ist), dass auch Klebe-Attentate berechtigt wären, solange 'nur' Sachschäden an Kunstwerken entstehen und keine Lebewesen zu Schaden kommen. Doch genau das ist mittlerweile auch passiert. Manche Chaoten bevorzugen nämlich ihre Demonstrationen im Straßenverkehr – anstatt in Museen – abzuhalten und kleben sich auf der Fahrbahn fest, um bevorzugterweise den Frühverkehr zu stören und dadurch auf den 'fossilen Wahnsinn' aufmerksam zu machen. Das scheint auf den ersten Blick zwar harmloser, weil die Straße durch den Klebstoff nicht beschädigt wird, kann aber dennoch fatal sein. In Berlin hat sich die Rettung einer verunfallten Radfahrerin erheblich verzögert, weil die Feuerwehr infolge des Staus wegen einer Störaktion nicht rechtzeitig am Unfallort eintraf, was den Tod des Unfallopfers zur Folge hatte. Daher ist es durchaus verständlich, wenn wütende Autofahrer wie in Wien diese Aktivisten selbst von der Fahrbahn wegzerren und/oder ihnen für ihre Blödheit eine kleben. Text und Bild: DDr.cer. Raffael
1) Zum Thema der 'Restitutionen' siehe Artikel 'Reicher als reich' im Blech-Boten 4/2021. 2) Mag sein, dass ich ein Kunstbanause bin, weil mir die Kritzeleien dieses Afro-Amerikaners, der auch am Luna-Park mitgewirkt hat, nicht gefallen. Aber das hat nichts mit Rassismus zu tun, denn ich finde, dass moderne afrikanische Malerei durchaus auch ästhetisch und ansprechend sein kann, wie eine Ausstellung, die bis Anfang April 2023 in der Kunsthalle Krems zu sehen ist, beweist. | ||
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