Nummer 10/2022 | ||
Herbergssuche
Alle Jahre wieder hören wir zu Weihnachten das Evangelium von der Geburt Jesu, wonach er nach seiner Geburt in Windeln in eine Krippe gelegt wurde, weil in der Herberge kein Platz für Maria und Josef war. |
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Schon in ein paar Tagen steht, zumindest terminmäßig, der Nikolaus wieder vor der Türe. Obwohl sein Blütezeit als Erziehungsgehilfe – der in seinem goldenen Buch die guten und schlechten Taten sämtlicher Kinder fein säuberlich aufgelistet hat und die Braven mit Nüssen, Südfrüchten und Schokolade belohnt, während die Schlimmen bestenfalls Erdäpfel oder gar nur Kohlen bekommen – längst vorüber ist, wird sein Namenstag immer noch gerne gefeiert. Die Geschenke gehen darauf zurück, dass der heilige Nikolaus der Legende nach unter anderen drei Jungfrauen vor dem Bordell bewahrt haben soll, indem er ihnen Gold für ihre Aussteuer durchs offene Fenster warf. Sein ehemaliger Begleiter, der Krampus, hat hingegen aus pädagogischen Gründen ausgedient – schließlich soll man kleinen Kindern keinen Schrecken einjagen, damit sie nicht ihr Leben lang davon traumatisiert sind. Dafür durften sie sich ja schon vor ein paar Wochen selbst als Hexen, Vampire oder sonstige kleine Monster verkleiden und unter Anleitung von Freunden oder gar ihrer eigenen Eltern am Abend vor Allerheiligen von Tür zu Tür ziehen, um Schutzgeld in Form von Süßigkeiten zu erpressen, damit dem Bewohner Streiche, bis hin zu Sachbeschädigungen, erspart bleiben. In den USA hat der Nikolaus-Brauch in den 1930er Jahren ein großes Getränkeunternehmen dazu animiert eine vorweihnachtliche Werbefigur zu erfinden, die unter dem Vulgo-Namen Santa Claus in den letzten Jahrzehnten auch in unseren Breiten immer öfter ein zweites Mal als Geschenkebringer aktiv wird (wobei viele Menschen sich der Identität des historischen Vorbilds gar nicht bewusst sind) und dadurch das Christkind zunehmend verdrängt. Aber auch das Christkind (zu seiner Entstehung siehe Artikel 'Sterndeutereien' im Blech-Boten 10/2020) wurde längst kommerzialisiert. Eigentlich sollte es ursprünglich an die Geburt Jesu erinnern. Von einem Stall, der in keiner Krippendarstellung fehlen darf, steht im Evangelium von Lukas allerdings ebenso wenig, wie von einem Ochsen oder einem Esel, obwohl letzterer in der Bibel an anderen Stellen häufig anzutreffen ist. Bei Markus, der in seinem Evangelium von der Huldigung der Sterndeuter berichtet, ist sogar von einem Haus (und nicht von einem Stall) die Rede, bei dem der Stern stehen blieb. Auch von der herzzerreißenden Geschichte der Herbergssuche, welche im Volksbrauchtum sehr beliebt ist, ist im Neuen Testament nur die eingangs zitierte Andeutung zu finden. Heutzutage hat die Herbergssuche eine völlig andere Dimension erreicht. Abgesehen von den europäischen Nachbarn in Not, die vor dem Krieg in der Ukraine in den Westen flüchten müssen, gibt es seit Jahren unzählige Zuwanderer aus Asien und Afrika, die in Europa – vorzugsweise in wohlhabenden Ländern wie Österreich und Deutschland – angeblich Asyl, aber vor allem ihr wirtschaftliches Glück suchen. Während die ukrainischen Kriegsflüchtlinge vorwiegend Familien bzw. Frauen mit Kindern sind, überwiegen bei den Migranten aus anderen Kontinenten alleinstehende junge Männer, welche sich teilweise selbst mangels Dokumente aus (straf)rechtlichen Gründen als Minderjährige ausgeben, obwohl sie längst ausgewachsen sind. Das hat zu einem merklichen Anstieg von sexuellen Belästigungen und Vergewaltigungen, bis hin zu Missbräuchen mit Todesfolgen, geführt. Die Triebtäter werden – sofern sie überhaupt erwischt werden – in den meisten Fällen auf freiem Fuß angezeigt und können danach entweder untertauchen oder werden weiterhin auf Staatskosten versorgt, da eine Abschiebung von kriminellen Asylwerbern wegen angeblicher Gefahren in deren Heimat von diversen Gutmenschen-Organisationen und Anwälten, die damit gutes Geld verdienen, fast immer vereitelt wird. Daher ist es kein Wunder, dass diese Art von angeblich Schutzsuchenden, die ihrerseits eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen, niemand haben will. In der EU haben vor allem die südeuropäischen Länder Spanien, Italien und Griechenland ein massives Problem mit den illegalen Zuwanderern die für viel Geld von Schleppern mit kleinen Booten am Meer ausgesetzt werden und von sogenannten Non-Profit-Organisationen wegen Seenot gratis in weit entfernte europäische Häfen weitergeschleppt werden, statt sie zu den naheliegenden Küsten von denen sie kommen zurückzubringen. Dazu kommt noch der Mangel an Solidarität, da zwar alle Mitgliedsländer ein möglichst großes Stück vom finanziellen Kuchen der EU abschneiden wollen, aber nicht bereit sind die vereinbarten Quoten bei Flüchtlingsverteilung zu erfüllen. Etwas anders sieht es in den osteuropäischen Ländern aus. Diese sind offenbar nicht in der Lage und/oder nicht Willens das Schengen-Abkommen zu erfüllen und die EU-Außengrenzen hinlänglich zu überwachen und lassen Schlepper auf dem Landweg massenhaft Flüchtlinge nach Zentraleuropa durchschleusen. Einmal in Österreich angekommen, dürfen diese meist nicht mehr in die sicheren Nachbarländer wie z.B. Ungarn abgeschoben werden, während jene, die es bis nach Deutschland schaffen, seltsamerweise sehr wohl wieder an uns retourniert werden. Besonders bedenklich finde ich in diesem Zusammenhang, dass die EU die Aufnahme der Balkanländer Kroatien, Bulgarien und Rumänien in den Schengen-Raum plant, anstatt Griechenland wegen der faktischen Unkontrollierbarkeit seiner Außengrenzen infolge der zahlreichen Inseln in der Nähe des türkischen Festlandes zumindest vorrübergehend aus dem Schengen-Abkommen auszuschließen und alle Ostgrenzen stärker zu überwachen. Von Österreich wurden die europäischen Quoten angeblich schon übererfüllt, aber innerhalb unseres Landes ist die Situation bezüglich der Aufnahme von Zuwanderern auch nicht viel anders als in der EU. Auch hier rufen sämtliche Bundesländer ständig nach mehr Geld aus dem Bundesbudget, aber außer dem Burgendland und Wien erfüllt keines die Aufnahmequote für Asylsuchende. Dafür werden alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft, wenn es darum geht diese abzuwimmeln. Unter humanitären Vorwänden und mit baurechtlichen Argumenten setzen sich lokale Bürgermeister als Ortskaiser über bundesrechtliche Vorgaben hinweg und untersagen dem Staat die Errichtung von Zeltstädten auf den bundeseigenen Grundstücken, welche sich in ihrer Gemeinde befinden. Stattdessen müssen vom Staat auf Kosten der Steuerzahler Hotels und andere komfortable Wohnräume angemietet werden, da den Herbergssuchenden in unserem Land auch dann keine Zelte oder Substandardquartiere zugemutet werden dürfen, wenn diese in ihrer Heimat unter ärmlichsten Verhältnissen gehaust haben und froh waren, wenn Sie überhaupt ein Dach über dem Kopf hatten. Das Problem liegt zumindest teilweise bei veralteten humanitären Ansichten und unzeitgemäßen Gesetzen. Während unsere westliche Gesellschaft stolz darauf ist, dass das Leben ungeborener Kinder nicht nur in der Hand Gottes liegt, sondern auch deren werdende Mütter nach gehabten Spaß (und nicht nur in Notfällen) selbst darüber entscheiden dürfen, oder dass manche Formen der Sexualität, die es zwar seit Anbeginn der Menschheit gibt, welche aber Jahrtausende lang verboten waren (und in den Kulturen vieler Migranten noch immer sind!) mittlerweile als völlig normal angesehen und ständig hervorgehoben werden, um noch mehr Anerkennung zu bekommen, wird eisern an jenen Gesetzen festgehalten, die einst zum Schutz einzelner hilfsbedürftiger Flüchtlinge aus Nachbarländern gedacht waren, und jetzt mit dem Massenansturm nicht mehr fertig werden. Sämtliche Politiker, welche die Sorgen der Bürger beim Namen nennen und diese Situation (wenngleich teilweise mit unglücklicher Wortwahl wie 'Bevölkerungsaustausch') kritisieren, werden ins äußerste rechte Eck gestellt, während man mit anderen belasteten Begriffen viel unbefangener umgeht und z.B. jedem Österreicher einen Führerschein (nach entsprechender Ausbildung) zugesteht. Jenen wohlmeinenden Mitbürgern, die trotz aller bekannten Probleme für sanfte erzieherische Maßnahmen und weitere Integrationsversuche für straffällige Asylwerber eintreten, möchte ich sinngemäß das Vorbild von Lot (Gen 19,1 ff) ans Herz legen: Dieser hat potentiellen Sexualstraftätern seine eigenen, jungfräulichen Töchter angeboten, damit die Gäste in seinem Haus verschont werden. Text und Bild: DDr.cer. Raffael
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