Nummer 7/2022
Alles hat ein Ende …

… aber das heurige Sommersemester hatte deren sogar zwei. Wieso, und warum das 'Couleurzentrum Blechturmgasse' ein wenig an einen Fuchsbau erinnerte, erfährt man im nachstehenden Beitrag.

Bf Dante (Bild: Newton)

Das Sommersemester begann auf der Carolinen-Bude mit der Gedächtniskneipe zum 100. Todestag von Kaiser Karl, welche von Carolina gemeinsam mit ihrer Freundschaftsverbindung e.v. C.oe.a.St.V. Elisabethina geschlagen wurde (siehe Blech-Bote 4/2022). Danach durften wir uns nach zwei Jahren über das erste Semester 'n.CL' (d.h. nach den Corona-Lockdowns) freuen, in dem keine einzige Veranstaltung abgesagt oder verschoben werden musste, obwohl die Zahl der COVID-Erkrankungen weiterhin sehr hoch war und zuletzt sogar wieder stark angestiegen ist, was die Regierung seltsamerweise zur Abschaffung der (nie wirklich eingeführten) Impfpflicht inspirierte – aber das ist eine andere Geschichte. Die Tegetthoffbude, die räumlich eine gewisse Ähnlichkeit zu einem Fuchsbau hat, weil sie bekanntlich aufgrund ihrer Lage im Souterrain nur nach einem steilen Anstieg ins Hochparterre und anschließendem Abstieg in die verwinkelten Kellergänge zu erreichen ist (sofern man nicht die Möglichkeit hat die Abkürzung durch die Carolinenbude zu nutzen), erfüllte ihren Zweck als Fuchsbau auch insofern, als wir uns seit einiger Zeit über die regelmäßige Anwesenheit unseres zwar spätberufenen, aber umso eifrigeren Krassfuchsen Dante freuen durften, dem nach drei Semestern endlich der erste Höhepunkt seines Fuchsenlebens bevorstand. Aber beginnen wir chronologisch.

Am 28. Juni 2022 wurde die gemeinsame Semesterschlusskneipe von Tegetthoff und Carolina geschlagen. Obwohl die Bude zur geplanten Beginnzeit um 19:45 c.t., also um 20:00 Uhr, für unsere Verhältnisse schon relativ gut besucht war, verzögerte sich der Kneipbeginn um mehr als ein weiteres akademischen Viertel. Unklar ist, ob das an der großen Anzahl anwesender Doctores cerevisiae lag oder an den wenigen Bundesbrüdern, die sich ihr Doktorat durch langjähriges Studium erwerben mussten oder ob auf einen dreifachen Dr.cer. gewartet wurde, der seine verspätetes Eintreffen angekündigt hatte. Die Stimmung wurde dadurch nicht getrübt, auch wenn die Stimmen der anwesenden AHAH etwas eingerostet waren, wie sich spätestens beim Begrüßungscantus bemerkbar machte. Die Begrüßung selbst wurde vom Philistersenior Tegetthoffs in gewohnt lockerer Art durchgeführt. Gleich als nächster Programmpunkt im Officium folgte die Branderung von Kf Dante, welche vom zweiten Philisterconsenior in seiner Eigenschaft als Stellvertreter eines Fuchsmajors vorgenommen wurde. Nach der erfolgreich absolvierten Trinkprobe folgte die übliche Befragung, in deren Zuge der Kandidat (und auch die Corona) u.a. belehrt wurde, dass es im Tierreich nicht nur Rotfüchse gibt, sondern auch Varianten mit dunkler Fellfarbe, welche Brandfuchs genannt werden. Nachdem unser Brandfuchs mit einigen schwarzen Strichen geschmückt war, folgte ein weiteres Lied und danach das Letzte Allgemeine, nach welchem sich der ältere Teil der Bundesbrüder wie üblich zurückzog, da diese großteils noch einen weiten Heimweg vor sich hatten. Die jüngeren AHAH dürften vermutlich noch einige Zeit mit dem Brandfuchsen gefeiert haben, wie ein Blick auf die Biervorräte nach der Veranstaltung verriet.

Zwei Tage danach, am 30. Juni, wurde auf der Carolinenbude die Semesterschlusskneipe der Elisabethina geschlagen, bei welcher die Freunde der Liesln zu Speis‘ und Trank einluden. Es war die erste öffentliche Veranstaltung zu der Elisabethina als Gastgeber auf die 'neue' Bude einlud, welche von ihr bis dahin nur für Convente genutzt wurde. Natürlich ließen es sich einige der 'Hausherren' von der Carolina nicht nehmen auf der eigenen Bude als Gast dabei zu sein. Auch diese Schlusskneipe begann mit großer Verspätung, da noch auf Getränkelieferanten gewartet werden musste, aber sie war etwas besser besucht, als jene auf der Tegetthoffbude. Das lag nicht an den Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmern aus den eigenen Reihen, sondern daran, dass die Liesln deutlich mehr und jüngere Gäste angelockt hatten. Der Höhepunkt der perfekt geschlagenen Kneipe hatte auch hier etwas mit Füchsen zu tun. Eine geborene Britin, die in ihrer Heimat Geschichte studiert hatte, aber seit einigen Jahren in Wien lebt und sich im Rahmen der Diplomarbeit ihres post-graduate Studiums intensiv mit dem Haus Habsburg auseinandergesetzt hat, war durch die Homepage (!) auf Elisabethina aufmerksam geworden und hat sich nach kurzem Kennenlernen entschlossen beizutreten. Sie wurde direkt unter dem Bild unserer letzten Kaiserin recipiert und ihr Couleurname lautet Zita. Heil ihr!

Text: DDr.cer. Raffael
Kontakt für allfällige Rückmeldungen:
blech-bote@aon.at

zuletzt geändert: 25.07.2022 um 23.34 Uhr