Nummer 4/2022
Blitzlichter

Aufgepasst! In unseren Kurzberichten geht es diesmal nicht nur um Stellungnahmen zu aktuellen Ereignissen, sondern auch um personelle Veränderungen bei TEW und um 'prophetische' Aussagen von Bundesbrüdern.

Ausgefuchst
Soweit wir wissen, hat es in unseren Reihen gottlob keinen Todesfall und auch keine schwere COVID-Erkrankung gegeben. Aber dennoch muss Tegetthoff ein 'Coronaopfer' beklagen. Die couleurstudentische Laufbahn unseres Fuchsen Noam stand wohl unter einem schlechten Stern. Kurz nach seiner Reception im Dezember 2019 brach die Pandemie aus und die meisten Veranstaltungen mussten abgesagt werden. So hatte er – obwohl wir extra bei der Programmplanung auf seinen (!) Dienstplan Rücksicht nahmen und einige Termine auf den für uns ungewohnten Donnerstag verlegten – nur wenige Gelegenheiten, um den Verbindungsbetrieb kennenzulernen, weshalb seine Branderung erst im September 2021 stattfand. Doch erst danach begann das eigentliche Problem: Als erklärter Impfgegner löst er eine diesbezügliche Debatte aus (siehe Corona-Narren-Nachlese im Blech-Boten 1/2022) und fand es ungerecht, dass er trotz negativen Tests nicht an den Veranstaltungen teilnehmen durfte, weil die Korporation (wohl im Unterschied zu manchen Wirten) auf die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen 2G-Regel achtete. Dies war für ihn letztlich Grund genug seinen Austritt zu erklären, was wir zur Kenntnis nehmen müssen.

Glücklicherweise ist unser Fuchsenstall dennoch nicht leer, da Kf Dante sich bestens bei uns eingelebt hat, rege an den nunmehr wieder möglichen Veranstaltungen teilnimmt und in jeder Hinsicht gut zu unserem kleinen Haufen an Bundesbrüdern passt, die den Verbindungsbetrieb aufrecht erhalten.

Geht’s ohne Rauch nicht?
Schon in den 1980er-Jahren warb das österreichische Gesundheitsministerium mit dem Slogan 'Ohne Rauch geht’s auch' in Inseraten und TV-Spots für eine Reduktion des Nikotinkonsums. Erst mehr als zwanzig Jahre später wurden in der EU die ersten Gesetze zum Schutz der Nichtraucher erlassen. Bereits seit Ende 2004 herrscht in Irland und seit Anfang 2005 in Italien ein generelles Rauchverbot und sogar in Polen wurde dieses 2010 zumindest in öffentlichen Bereichen weitgehend eingeführt. Nur in Österreich hat es noch bis zum Jahr 2019 gedauert, bis auch für die Gastronomie ein komplettes Rauchverbot zum Schutz der Nichtraucher vor dem Passivrauchen beschlossen wurde. Mittlerweile hat sich das nicht nur in den Lokalen, sondern sogar auf fast allen Buden herumgesprochen, obwohl sich der Schwerpunkt der Kontrollen in den letzten beiden Jahren bekanntlich auf andere Gesundheitsmaßnahmen verlagert hat. Aber jetzt besteht akute Gefahr, dass womöglich ein Putsch gegen das Rauchverbot geplant ist! Warum sonst hätte man ausgerechnet im Gesundheits(!)-Ministerium einen neuen Minister angelobt, dessen Name im Widerspruch zu obigen Verbot steht? Hatte vielleicht gar der als starker Raucher bekannte HBP seine nikotingelben Finger im Spiel und absichtlich einen grünen Parteigenossen für diesen Posten empfohlen, um die Raucherlobby zu stärken? Der Verdacht wird dadurch untermauert, dass ein steirischer Weinhof der denselben Namen wie der neue Minister trägt, seit kurzen eine neue Mini-Zigarre mit dem schönen Namen 'Ostarrichi' herausgibt, deren Verpackung unsere Nationalfarben ziert. Es scheint, wir sind einer Verschwörung auf der Spur …

Infektions-Booster
Während in der Weltpolitik mit dreisten Lügen ein Nachbarland überfallen und das eigene Volk betrogen wird, werden auch im Inland die eigenen Bürger – wenngleich auf völlig anderer Ebene – für dumm verkauft. Seit mehr als zwei Jahren wird vergeblich versucht die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Rasche Maßnahmen scheitern an der zu langsamen Gesetzgebung, die dem Virus jedes Mal Zeit gibt sich auszubreiten und neue Varianten zu entwickeln, bevor die Schutzmaßnahmen gemäß der nächsten Verordnung in Kraft treten. Und obwohl sich Politiker und Wissenschaftler einig sind, dass die Impfung den besten Schutz gewährt, wurde das Impflichtgesetz nicht nur zu spät beschlossen, sondern auch von Anfang an absichtlich nicht kontrolliert. Die Infektionszahlen explodierten erneut und gleichzeitig wurde an der Abschaffung der Impflicht bzw. zumindest der Strafen bei Nichtbeachtung gearbeitet. Parallel dazu wurden nicht nur in Kindergärten und Schulen die Vorsichtsmaßnahmen stark zurückgeschraubt, sondern auch Bars, Clubs und Diskotheken wieder geöffnet, damit das Virus über Kinder und Jugendliche möglichst großflächig an alle Haushalte verteilt wird. Nur der Wiener Bürgermeister sowie dessen Gesundheitsstadtrat haben dieses System scheinbar nicht durchschaut und behindern durch etwas strengere Maßnahmen als im Bund den offenbar beabsichtigten Durchinfektions-Booster für die gesamte Bevölkerung. Bleibt zu hoffen, dass die aktuellen Omikron-Varianten wirklich 'harmlos' sind und dieser politischen Lüge weniger Menschen zum Opfer fallen, als in der Ukraine.

A g’sunde Watschn
Unbestritten: Gewalt ist niemals eine Lösung. Aber irgendwie ist es schon seltsam, in welcher 'politisch korrekten' Zeit wir eigentlich leben. Man darf als 'alter weißer Mann' keine Witze über blonde Frauen machen, Homosexuelle nicht als Schwuchtel und Schwarze (die eigentlich braun sind) nicht als Neger bezeichnen. Und man sollte auch niemanden berühren, weil das je nach Situation als sexuelle Belästigung oder als körperlicher Angriff ausgelegt werden könnte. Scheinbar gibt es aber auch allgemein akzeptierte Ausnahmen z.B. bei Politiker:innen und deren Familien, welche von manchen Bürger:innen beschimpft, bedroht oder gar mit z.B. Gläsern beworfen werden, wie das kürzlich der grünen Clubobfrau passiert ist. Daher benötigen exponierte Personen mittlerweile immer öfter Personenschützer, wobei man sich schon fragen muss, wie diese dazu in der Lage sind, wenn sie nicht einmal die eigenen Trinkgewohnheiten im Griff haben. Auch bei den meist linken österreichischen Kabarettisten sind verbale, persönliche Attacken unter die Gürtellinie von Politikern oder auch Geistlichen bzw. gegen die Kirche im Allgemeinen sehr beliebt. Bei amerikanischen Komikern dürfte das nicht anders sein, sonst hätte sich der dunkelhäutige Moderator der Oscar-Gala nicht über eine Erkrankung der Gattin eines gleichfarbigen Schauspielers lustig gemacht und dafür von diesem eine Ohrfeige kassiert. Für diese körperliche Attacke wurde der Schauspieler, der als Filmheld in Actionfilmen sicher schon massenhaft Gegner verprügelt oder gar ermordet hat, nun für zehn Jahre von der Preisverleihung ausgeschlossen. Irgendwie verständlich, aber andererseits auch eine gewisse Doppelmoral: Denn wenn es um das gute Vorbild geht, dann müsste man auch gleich alle aggressiven Hollywood-Filme verbieten, die in irgendeiner Form Gewalt verherrlichen, von Fantasy-Filmen und mittelalterlichen Schlachten über Action-Thriller bis zu Science-Fiction-Produktionen die Gefechte mit Außerirdischen zeigen, oder?

Kein Licht ins Dunkel
Ende des Vorjahres fand im ORF eine große Spendensammel-Gala statt. Diese wurde nicht ob Ihres guten Zwecks, wohl aber wegen der Art der Durchführung von vielen Seiten heftig kritisiert. Während des Lockdowns mit Versammlungsbeschränkungen haben sich etliche Politiker und Prominente ohne Masken an die Spenden-Telefone gesetzt und vor den Kameras gedrängt, was auch zahlreiche Anzeigen zur Folge hatte. Laut einer am 1. April veröffentlichten Mitteilung der Wiener Magistratsdirektion an die APA werden jedoch keine Verwaltungsstrafen wegen Verletzung der geltenden Schutzmaßnahmen verhängt, da es sich bei dieser Veranstaltung angeblich um 'eine unaufschiebbare berufliche Zusammenkunft' gehandelt habe. Es ist zu befürchten, dass diese Entscheidung trotz des Datums ernst gemeint war, zumal über jene Spendenaktion vermutlich eine Reihe sehr einflussreicher Hände gehalten werden. Schon vor Jahren ist mir aufgefallen, dass für diese Aktion mit dem Spendengütesiegel geworben wurde, obwohl damals das Spendensammeln (ohne diese unmittelbar – d.h. selbst – für den begünstigten Zweck zu verwenden) steuerlich noch gar nicht begünstigt war. Aber manche sind eben immer gleicher als andere. Insbesondere auch unsere Politiker. Während an allen Arbeitsplätzen Masken vorgeschrieben waren, durften jene Parlamentarier die den Sinn der Maßnahme nicht verstanden bzw. verstehen wollten darauf verzichten. Dafür dürfen sie jetzt auch weiterhin unbeschränkt kostenlos testen, was in diesem Bereich, anders als beim Gesundheitspersonal, wirklich nicht nachvollziehbar ist.

Propheten?
Schon in der Bibel steht sinngemäß, dass ein Prophet nirgends weniger gilt, als im eigenen Land (Originaltext siehe Mt 13/57). Und damit waren nicht jene heutigen Wahrsager gemeint, die aus den Sternen nicht nur, aber besonders zum Jahreswechsel jede Menge meist sehr allgemein gehaltene 'Prophezeiungen' herauslesen, von denen sich zufällig manche bewahrheiten und andere wieder nicht. Das erinnert mich an jenen legendären Hundebesitzer der behauptet sein Dackel folge ihm aufs Wort. Wenn er sagt: 'Kommst her oder ned' kommt er zu ihm – oder eben auch nicht. Doch zurück zu den astrologischen (und sonstigen) Zukunftsforschern. Diese verdienen ihr Geld hauptsächlich mit der Gutgläubigkeit und der Vergesslichkeit der Menschen, die sich einerseits darüber freuen wenn eine pauschale Vorhersage für sie persönlich eintrifft, aber andererseits jene Fälle verdrängen, in denen das nicht der Fall ist.

Etwas ganz anders ist dagegen, wenn geschichtsbewusste, politisch gebildete Menschen aus historischen Analysen Rückschlüsse ziehen und Prognosen für die Zukunft äußern. Unser ehemaliger Oberster Bandinhaber SKH Otto von Habsburg hat u.a. schon in den Jahren 2003 und 2005 in seinen Reden davor gewarnt, dass von Russland, insbesondere unter dem derzeitigen Präsidenten, eine nicht zu unterschätzende Gefahr ausgeht und dass es – wenn man die Zeichen der Zeit liest und richtig interpretiert – nicht mehr stimmt, dass wir in Europa in einer Zeit der Sicherheit und des Friedens leben. Er zog darin einen Vergleich zum Machtaufstieg Hitlers in den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, den er im Unterschied zu anderen vorhergesehen hat. Dies war aber nicht auf seine prophetische Gabe zurückzuführen, sondern darauf, dass Ehzg. Otto schon sehr früh 'Mein Kampf' gelesen hat, in dem Hitler bereits alles angekündigt hatte, was er später machte, was aber viele andere davor noch nicht zur Kenntnis nehmen wollten. Ausschnitte aus diesen Reden des Europapolitikers Habsburg wurden kürzlich sogar in der größten kleinformatigen Zeitung wörtlich zitiert.

Auch Bb Kary hat in seinen Reden, die er u.a. 2008 noch vor und 2014 nach der Besetzung der Krim hielt, festgestellt, dass damit eine Friedensepoche endet und diesem Rechtsbruch in Europa der nächste Folgen wird. Er verglich die Krim mit der Vorspeise und sollte – wie sich jetzt herausstellte – leider auch damit Recht behalten, dass die Ukraine als Hauptspeise folgen würde. Der ehemalige Außenminister Tschechiens kritisierte, dass die Haltung der damaligen deutschen Bundeskanzlerin gegen eine NATO-Aufnahme der Ukraine Russland darin bestärken würde Tatsachen zu schaffen, was bekanntlich leider auch geschehen ist. Diese Aussagen waren ebenfalls kürzlich in einer großen Tageszeitung desselben Verlagshauses abgedruckt und beweisen, dass auch im vereinten Europa des 21. Jahrhunderts die 'Propheten' leider ebenso wenig beachtet wurden, wie dies zu biblischen Zeiten der Fall war.
Kontakt für allfällige Rückmeldungen:
blech-bote@aon.at

zuletzt geändert: 13.04.2022 um 22.18 Uhr