Nummer 7/2021
Gottes großer Garten

Die Erde ist Gottes Garten. Aber wer ist der Gärtner und kümmert sich darum welche Zier- und Nutzpflanzen gedeihen dürfen und welche als Unkraut angesehen und deshalb bekämpft werden?


Asiatische Marienkäfer auf Distel

Laut der Bibel lebten Adam und Eva einst im Garten Eden, in dem der Löwe friedlich neben dem Schaf weilte und keiner dem anderen ein Leid zufügte. Das ist eine schöne orientalische Erzählung, die aber – wie wir wissen – nicht mit der naturwissenschaftlichen Realität unseres Planeten übereinstimmt. Schon lange bevor der erste Mensch das Licht der Welt erblickte, gab es andere Lebewesen, die sich die Erde untertan machten und von den Früchten der Erde und des Waldes lebten. Doch dieses Leben war wohl zu keiner Zeit so friedlich, wie es Moses in der Genesis geschildert hat. Selbst zur Zeit der gigantischen Saurier konnten sich die friedlichen Pflanzenfresser nicht ungestört ihres Lebens erfreuen, weil es ebenso große Fleischfresser wie den Tyrannosaurus Rex gab, die sie unbarmherzig jagten, um ihrerseits überleben zu können. Welche dieser Spezies sich auf lange Sicht durchgesetzt hätte wird man nie erfahren, da deren Epoche ganz ohne menschliches Zutun durch eine offenbar gottgewollte Naturkatastrophe beendet wurde.

Mehr als 60 Millionen Jahre danach ist aus der Gruppe der Säugetiere im Zuge der Evolution der Mensch hervorgegangen und hat sich als höchstentwickeltes Lebewesen an deren Spitze gesetzt. Damit übernahm er auch die Aufgabe des Gärtners und begann die Welt nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Im Zuge der beginnenden Globalisierung wurden spätestens seit Beginn der Neuzeit gegen Ende des 15. Jahrhunderts großteils bewusst und manchmal auch unbeabsichtigt Pflanzen und Tiere in fremde Gebiete verbracht, in denen sie sich mitunter über Gebühr ausbreiten und heimische Arten gefährden. Der Götterbaum ist einer von jenen Neophyten, die bei uns als unerwünscht gelten. Dabei vergisst man gerne, dass auch viele Zier- und Nutzpflanzen, die bei uns längst als heimisch angesehen werden, ursprünglich aus anderen Erdteilen stammen. Tulpen waren beispielsweise ursprünglich im Orient beheimatet und wurden erst im 16. Jahrhundert über die Türkei nach Europa gebracht, wo sie anfangs als wertvolles Spekulationsobjekt an der Börse gehandelt wurden. Auch Erdäpfel oder Paradeiser – um diese Früchte bei ihrem alten wienerischen Namen zu nennen, der leider bedingt durch (nord)deutsche TV-Serien und Film-Synchronisationen akut vom Aussterben bedroht ist – kamen erst etwa zur selben Zeit aus Amerika nach Europa. Insgesamt überwiegt die Anzahl der gut in die heimische Land(wirt)schaft integrierten Pflanzen bei weitem gegenüber den invasiven Neophyten, wie Ragweed oder der kanadischen Goldrute, die Probleme verursachen.

Auch im Tierreich gibt es Zuwanderer, die den heimischen Tierbestand schaden. Dazu gehören unter anderem der Waschbär oder die Rotwangen-Schmuckschildkröte sowie etliche Insekten. Die Asiatischen Marienkäfer verdrängen die bei uns beliebten 'Siebenpunkte' und die Buchsbaumzünsler lassen sich zum Leidwesen mancher Gärtner deren Hecken gut schmecken. Aber auch jene Tiere, welche früher bei uns beheimatet waren und vom Menschen (zumindest hierzulande fast) ausgerottet wurden, sorgen heutzutage für Probleme. Wölfe und Bären, die aus den Nachbarländern vereinzelt wieder nach Österreich einwandern, werden insbesondere von Viehzüchtern, aber auch von manchen überängstlichen Eltern, als Gefahr für Weidetiere bzw. Kinder angesehen, weshalb deren Abschuss gefordert wird. Gleichzeitig warnen Naturschützer völlig zu Recht immer wieder davor, dass heimische Tier- und Pfanzenarten nicht nur durch die Neobiota, sondern vor allem durch Klimaveränderungen und mangelnden Umweltschutz (z.B. infolge von Bodenverbrauch und –versiegelung), teilweise stark gefährdet sind. Das trifft letztlich auch auf das Säugetier 'Mensch' zu, wenngleich das manche aus vermeintlich 'humanistischen' Ansichten nicht wahrhaben wollen.

Laut einer WhatsApp-Mitteilung, deren Wahrheitsgehalt ich nicht näher überprüft habe, soll ein kanadischer Bürgermeister sich geweigert haben, auf Verlangen muslimischer Eltern Schweinefleisch in den Schulkantinen abzuschaffen. Bemerkenswert ist die Begründung, die ich hier auszugsweise sinngemäß wiedergeben möchte: 'Einwanderer müssen verstehen, dass sie sich an die lokale Tradition und Lebensweise anpassen müssen, und lernen sich zu integrieren. Es liegt an ihnen ihren Lebensstil zu ändern und nicht an den Bewohnern des Landes, das sie aufgenommen hat. Kanadier sind weder rassistisch noch fremdenfeindlich und haben schon zahlreiche Einwanderer vor den Muslimen aufgenommen, aber sie stehen zu ihren jüdisch-christlichen Wurzeln. Für Muslime, die damit nicht einverstanden sind, gibt es viele muslimische Länder auf der Welt, die bereit sind, sie entsprechend mit offenen Halal-Armen aufzunehmen. Muslime, die ihr Land verlassen haben und nach Kanada, statt in ein anderes muslimisches Land gezogen sind, weil sie dort besser finden, müssen akzeptieren, dass Schweinefleisch in Kantinen eben dazugehört.'

Egal ob diese Nachricht wahr oder nur gut erfunden ist, derartig klare Worte würde man sich auch in Europa wünschen, ohne dass jene Personen, die sie äußern, gleich als Nazis abgestempelt werden. Es geht schließlich nicht darum Hass zu schüren, sondern das friedliche Miteinander zu fördern, das nur gelingen kann, wenn die Ansässigen ihre Identität und Werte bewahren können und sich nicht an die Sitten und Gebräuche der Zuwanderer anpassen müssen, welche ihr Gastrecht überbeanspruchen. Österreich hat bei Ungarn-Krise 1956, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 und auch nach dem Jugoslawien-Krieg vor 30 Jahren mehrfach bewiesen, dass (wirkliche) Nachbarn in Not willkommen sind und – trotz manch anfänglicher Skepsis – auch gut integriert werden können, wenn sie dazu bereit sind. Ich habe den Eindruck, dass es gegenüber früheren Zuwanderern kaum mehr Ablehnung gibt, hingegen nationalistische Spannungen zwischen Ex-Jugoslawen verschiedener Abstammung untereinander sowie gegenüber Migranten aus ferneren, großteils muslimischen Ländern durchaus spürbar sind.

Das Problem der Krisen im Nahen und Mittleren Osten ebenso wie in Afrika, welche in der Regel nicht von außen geschürt werden, ist deren überproportionales Bevölkerungswachstum und dass die verschiedenen Volksgruppen bzw. Religionsangehörigen untereinander verfeindet sind und ihre Konflikte auch im Falle der Emigration nach Europa exportieren. Schon zur Zeit des Kolonialismus waren es nicht selten Stämme von eingeborenen Afrikanern, die mit den Kolonialmächten kollaborierten und ihre rivalisierenden Nachbarn selbst als Negersklaven vor allem nach Amerika verkauften. Solange es nicht gelingt die weltweiten Krisenherde zu befrieden, besteht die Gefahr dass die Betroffenen ihr Heil in der Flucht suchen und damit nicht nur unsere Kultur bedrohen, sondern auch die zig-fachen Kosten gegenüber einer humanitäre Unterstützung in deren Heimatländern verursachen.

Der brutale Missbrauch und die Ermordung einer 13-jährigen durch vier junge, aber vermutlich volljährige Asylanten ist nur einer von mehreren Fällen, die unsere Kriminalstatistik bei Vergewaltigung und Frauenmorden in die Höhe treiben. Dennoch haben mehrere 'gutmenschliche' NGOs der Politik Rassismus und Pietätlosigkeit vorgeworfen, weil sich die Regierung für die Einhaltung der bestehenden Gesetze und damit auch für die prinzipielle Beibehaltung der Abschiebung teils krimineller Zuwanderer einsetzt, selbst wenn diese momentan aufgrund kriegerischer Zustände nicht sofort durchgeführt werden kann. Dabei ist eine notwendige Abschiebung in vielen anderen Fällen gar nicht möglich, weil die Zuwanderer bewusst ihre Reisepässe 'verlieren', damit das Herkunftsland nicht festgestellt werden kann und sie dadurch ein Bleiberecht erzwingen. In anderen Fällen werden gültige Abschiebungsbescheide von vermeintlichen 'Helfern' solange bekämpft, bis insbesondere die Kinder der Asylanten in Österreich so gut integriert sind, dass nicht nur von deren Freunden und Sympathisanten, sondern auch vom HBP ein humanitäres Bleiberecht entgegen unserer Gesetze (!) eingefordert wird. Sogar ein ehemaliger Finanzminister und Vizekanzler, der zum erzroten Ur(Salz)Gestein zählt, bekannte sich vor kurzem laut einem Interview in der bunten Wochenend-Beilage einer kleinformatigen Tageszeitung in Anbetracht der demographischen Entwicklung und der hohen Arbeitslosigkeit dazu, dass Österreich seine Ein- und Zuwanderungspolitik überdenken muss.

Letztendlich liegt es an der Bevölkerung Österreichs und Europas den eigenen 'Garten' so zu pflegen, dass die erwünschten Lebewesen die optimalen Bedingungen vorfinden und Schädlinge jeglicher Art bekämpft bzw. vertrieben werden, ohne dass die Natur und die (ursprünglichen) Bewohner darunter leiden müssen.
Text: DDr.cer. Raffael
Bild: Margarethe
Kontakt für allfällige Rückmeldungen:
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zuletzt geändert: 18.08.2021 um 23.06 Uhr