Nummer 2/2021
Einen breiten Streifen!

Diesmal berichten wir unter anderem von der Heimkehr eines Deckels und von einer abgesagten Veranstaltung, die auf etwas andere Art doch zumindest symbolisch stattgefunden hat.
Runder Geburtstag
Im März vollendet Dr.cer. Odin, der – gemeinsam mit seinem Bruder – von allen noch lebenden Tegetthoffern schon am längsten Mitglied unserer Verbindung ist, sein 85. Lebensjahr. Dazu gratulieren wir sehr herzlich und bringen ihm unsere Blume!

Habsburg im TV
Historische Geschichten aus dem und rund um das Kaiserhaus werden vom ORF gerne zur Auffüllung des Programms ausgestrahlt. In letzter Zeit gab es aber auch Aktuelleres zu berichten. Anlässlich seines runden Geburtstages war unser oberster Bandinhaber bei mehreren Fernsehsendern in verschiedenen Sendungen zu Gast. Bei Vera ist er erstmals gemeinsam mit seiner Tochter Gloria aufgetreten, die unter anderem Arabisch studiert und ihren Vater deshalb im Rahmen seines Blue-Shields-Einsatzes nach Beirut begleitet hat. Dass er bei Stöckl u.a. mit der 'Prinzessin' aus der Kaiser-Parodie konfrontiert wurde halte ich für geschmacklos, auch wenn Bb Pan das souverän wegsteckte. Sein Sohn, Bb Aquila, kam aus sportlichen Gründen in die Schlagzeilen, weil er gemeinsam mit zwei anderen Fahrern die asiatische Le-Mans-Serie gewonnen hat. Heil dem Hause Habsburg!

Ein Deckel kommt nach Hause
Manchmal passieren Dinge, die einfach erzählenswert sind. Kurz vor Weihnachten kontaktierte mich Bb Dietrich von Bern. Ein Kartellbruder hatte sich bei ihm gemeldet. In einer leeren Wohnung im 4. Bezirk, die gerade renoviert wird, sei ein Deckel aufgetaucht. Es handele sich wahrscheinlich um einen Carolinen-Deckel und ich möge doch den Kartellbruder kontaktieren, um Details zu erfahren. Das habe ich gemacht und dabei hat sich ergeben: Ein Kartellbruder aus dem MKV wurde von seiner Firma beauftragt, bei einer Wohnungsrenovierung im 4. Bezirk mitzuarbeiten. Die Wohnung war leer, es standen nur noch ein paar Kartons herum. Neugierig geworden öffnete er einen Karton und fand darin einen Deckel. Er wendete sich an einen weiteren Kartellbruder, der in der Farbenlehre bestens bewandert ist und der identifizierte einen Carolinen-Deckel. Und er kannte auch einen Carolinen, nämlich Bb Dietrich von Bern, den er über den Fund in Kenntnis setzte. Daraufhin wurde ich von Dietrich von Bern informiert. Vor Weihnachten telefonierte ich mit dem Deckelfinder und konnte auf Grund der Infos, wo sich die Wohnung befand und welche Indizien am Deckel zu finden waren, verifizieren, dass tatsächlich ein Carolinen-Deckel aufgefunden worden ist. Es handelte sich um den Deckel, der weiland Bb Ivanhoe gehört hatte. Das heraus zu finden war nicht schwer, denn sein Couleurname war auf der Innenseite des Deckels zu finden. Auch hatte Ivanhoe dort vermerkt, mit welchen Chargen er zwischen dem WS 49/50 und dem WS 52/53 betraut worden war. Bis auf Kassier war alles dabei. Die Tradition, dass Aktive viele verschiedene Chargen innehaben, hat sich auch bei Carolina III fortgesetzt. Am 11. Jänner traf der Deckel schließlich per Post bei mir ein und wird künftig auf unserer Bude in der Vitrine ausgestellt werden.

Dr.cer. Archimedes

Wir bringen dem ehrlichen Finder und allen an der Heimführung des Deckels beteiligten Bundesbrüdern einen breiten Streifen!

Wurst(salat) statt Heringsschmaus?
Am Faschingsdienstag, den 16. Februar 2021, war leider noch lange nicht an die Wiederaufnahme des Budenbetriebs zu denken, weshalb unser traditioneller Heringsschmaus in der klassischen Form abgesagt werden musste und manche von uns diesen Abend zum ersten Mal seit Jahr(zehnt)en zu Hause verbringen mussten. Daher haben wir uns etwas überlegt, wie wir zumindest all jene Bundesbrüder und auch Freunde unserer Verbindungen, die über ein Smartphone oder zumindest eine Digitalkamera und Internet verfügen, ermuntern können mit der Korporation in Kontakt zu treten. Wir haben dazu aufgerufen, uns ein Foto vom privaten Heringsschmaus oder anderen Aktivitäten zum Faschingsausklang in den eigenen vier Wänden zu mailen und einige haben davon Gebrauch gemacht. Dr.cer. Gambrinus und Gemahlin eröffneten den Foto-Reigen am Rosenmontag standesgemäß im Frack und Ballkleid, Dr.cer. Archimedes, Hagen, Newton, DDr.cer. Raffael sowie Ks Liesl und Claudia ließen uns optisch an ihrem Heringsschmaus teilhaben und Corvinus sandte uns einen Krapfen und Cocktails als virtuelles Dessert. Dr.cer. Pollux wünschte mit einem Bild einer interessanten Faschingsmaske einen schönen Faschingsdienstag, Marius schickte uns eine verbale Beschreibung seiner kulinarischen Genüsse und Dr.cer. Dietrich von Bern sowie Ks Elektra beteiligten sich zumindest in Form von Kommentaren. Wir hoffen, dass wir den Heringsschmaus 2022 wieder gemeinsam auf der Bude genießen können und bringen allen, die sich an dieser Aktion beteiligt haben, unseren Spiegel!


Fotomontage: DDr.cer. Raffael

So leicht wäre es auch für alle anderen Bundesbrüder noch nie gewesen im Gedanken an einer Veranstaltung teilzunehmen, ohne die warme Stube und die liebe Familie verlassen zu müssen. Aber bedauerlicherweise wurde dieses Angebot, das Interesse an der Verbindung auf einfache Weise zu bekunden, von vielen nicht genutzt. Ich befürchte es lag nicht daran, dass die schweigende Mehrheit einen Wurstsalat anstelle eines Heringsschmauses verspeist hat, sondern dass den meisten die Korporation offenbar (teilweise schon sehr lange) leider völlig Wurst ist. Ein Bedauerungsschluck allen, die ohne wichtigen Grund nicht dabei waren…

Leser-Reaktionen
Die Ankündigung der Einstellung unserer gedruckten Verbindungszeitungen wurde von einigen Lesern mit Bedauern, aber Verständnis, zur Kenntnis genommen. Es gab aber auch sehr positive Reaktionen:
  • Dr.cer. Tacitus (BOW) bezeichnete Tegetthoffs Bordjournal in einem sehr netten Telefonat als eine mustergültige Verbindungszeitung und bedauert deren Einstellung.
  • AH Austriacus (Phil-x e.v. A-S) ist mit der Einstellung ebenfalls 'nicht einverstanden', da Mails rasch weg sind, man eine Zeitschrift (sofern man sie aufhebt) aber auch Jahre später wieder zur Hand nehmen kann.
  • Dr.cer. Zarathustra (OCW) hat unsere Zeitungen immer gerne gelesen und bedankt sich bei allen Engagierten.
  • AH Kipferl (TEW) hält unsere launigen und interessanten Verbindungsnachrichten für sehr gut gelungen. Er findet es logisch und zeitentsprechend, dass die schriftliche Ausgabe, der elektronisch gestalteten und versendeten Ausgabe weichen muss und befürwortet die neue Linie des Blechboten, auf deren Empfang er sich freut.
  • Auch AH Hamlet (TEW) bedankt sich für das Engagement und freut sich auf die künftigen elektronischen Nachrichten.
Wir danken für alle Reaktionen und bringen unseren Lesern, die uns damit ermuntern weiter zu machen, für ihre Anerkennung und ihr Verständnis einen breiten Streifen!

DDr.cer. Raffael
Kontakt für allfällige Rückmeldungen:
blech-bote@aon.at

zuletzt geändert: 28.03.2021 um 21.24 Uhr