Nummer 07/2020
Nicht immer wie bei Lissa …

Nach mehr als vier Monaten Stillstand war die heurige Lissa-Kneipe am 20. Juli – dem Jahrestag der Seeschlacht – die erste Veranstaltung auf der Bude, an der auch wieder Gäste teilnehmen durften, wenngleich der Teilnehmerkreis dieser üblicherweise sehr erfolgreichen Veranstaltung diesmal stark eingeschränkt werden musste.
In Anbetracht der auch für Vereinsveranstaltungen geltenden Covid-19-Lockerungsverordnung mussten sich die Organisatoren – im Unterschied zu einem Benefiz-Heurigen im privaten Wohnbereich, der im Freien auch ohne die empfohlenen Sicherheitsabstände auskam – lange überlegen, welche Vorsichtsmaßnahmen auf der Bude notwendig sind, um die großteils älteren Bundesbrüder nicht unnötigen Gefahren auszusetzen. Daher wurde die Anzahl der benutzbaren Sitzplätze um mehr als die Hälfte reduziert und schachbrettartig dazwischen immer ein Platz frei gelassen, um für ausreichenden Abstand zu sorgen. Außerdem wurden die Teilnehmer vorab um Anmeldung gebeten, um einen unkontrollierten Ansturm zu vermeiden.
Obwohl der Jahrestag von Lissa diesmal auf einen Montag fiel, war die zulässige Kapazität mit den registrierten Personen rasch komplett ausgeschöpft und zwei unangemeldete Besucher konnten nur infolge des kurzfristigen Ausfalls von angemeldeten Teilnehmern 'an Bord' gelassen werden. Alle 'Passagiere' erhielten Platzkarten für das ihnen zugewiesene 'Deck'.
Bb Ivo nahm, assistiert von Bb Täubchen, als Steuermann auf der 'Kommandobrücke' Platz und führte durch das Programm, im Zuge dessen Dr.cer. Mauritius einen sehr ausführlichen Bericht über die bedauernswert schlechte Situation der k. k. Marine vor der Schlacht bei Lissa verlas. Danach erläuterte unser 'Kapitän' Phil-x Lucullus in seiner Festrede aus der Sicht des Gegners die Hintergründe, die – für uns erfreulicherweise – dazu führten, dass die größere und technisch weitaus überlegene Flotte der Italiener aus der Schlacht mit zahlreichen Verlusten als Verlierer hervorgingen.
Die Stimmung bei der Kneipe war sehr gut und unsere Gesänge wurden in bewährter Weise von Kb Aeneas (Rg) auf seinem Schiffer-Klavier begleitet. Wegen der Corona-Maßnahmen wurde jedoch auf ein Inofficium verzichtet und daher fiel diesmal leider auch der allseits beliebte Tegetthoff-Comment ins Wasser. Stattdessen haben es sich einige unermüdliche Bundesbrüder und Gäste noch eine Weile auf der Bude gemütlich gemacht, um den Abend ausklingen zu lassen. Alles in allem war es sehr positiv, nach der Zeit der gesellschaftlichen Entbehrungen wieder einige Bundesbrüder und Freunde auf der Bude treffen zu können, auch wenn an die Besucherrekorde der Vorjahre infolge der Einschränkungen bei weitem nicht angeschlossen werden konnte.

Text: DDr.cer. Raffael

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zuletzt geändert: 01.09.2020 um 13.37 Uhr