Klimaschutz und Info-Flut?

Der Klimawandel hat uns heuer ein sehr trockenes Frühjahr beschert. Erst die bewährten Eisheiligen haben Besserung gebracht, die sich indirekt auch auf unser Verbindungsklima auswirken.
Laut der Niederschlags-Statistik der Stadt Wien lag die Summe der Niederschläge im März um etwa 60% und im April sogar um rund 80% unter dem Normalwert. Auch wenn es in der Natur immer schon gewisse Schwankungen gegeben hat, muss man der 'Klima-Gretl' wohl recht geben, dass dies eine der Folgen der globalen Erderwärmung infolge des überhöhten Ausstoßes an Treibhausgasen ist, die durch Verbesserungen der weltweiten Klimapolitik reduziert werden sollen. Dazu sollte jeder seinen Beitrag leisten, wobei ich allerdings befürchte, dass Europa oder gar Österreich nur sehr wenig ausrichten werden, wenn asiatische Industrie-Nationen wie z.B. China ihre Vormachtstellung in der Wirtschaft mit Unmengen von Kohle für ihre Kraftwerke weiter ausbauen und nachdem der weltgrößte Umweltverschmutzer USA aus dem Klimaabkommen GLOBAL 2000 ausgetreten ist.
Die Folgen davon bekommen aber auch wir in Form von Wetteranomalien präsentiert, welche sich leider nicht auf die Grenzen der Verursacher der Probleme beschränken. Eine dieser Folgen ist die Veränderung der Niederschlagsmengen, welche laut der Statistik der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik allerdings regional recht unterschiedlich ausfällt. Neben den wissenschaftlichen Auswertungen der ZAMG gibt es schon seit langer Zeit die Wetterbeobachtungen der Landwirte, welche als sogenannte Bauernregeln gesammelt wurden und oft mit bestimmten Lostagen in Verbindung gebracht werden. Diese besagen unter anderem, dass erst nach den Eisheiligen mit mildem Frühjahrswetter gerechnet werden kann und die 'kalte Sophie' 40 Tage Regen bringt, wenn es am 15. Mai regnet, wie es heuer der Fall war. Tatsächlich erfreute sich mein Garten seither über mehrere ausgiebige Niederschläge uns alles blüht und gedeiht, für dringend notwendige Gartenarbeiten wie Rasenmähen ist es jedoch mitunter zu feucht.
Ähnlich erging es offenbar auch einem verdienten Bundesbruder, der das Regenwetter nutzte, um im Haus zu bleiben und uns einen Leserbrief zu schreiben, in dem er unter anderen auf einen Fehler hinweist, der mir im ersten Blech-Boten im Artikel 'Digital statt analog?' (nachzulesen wie alle anderen Blech-Boten-Beiträge auf der Homepage der Tegetthoff) unterlaufen ist. Ich schrieb: 'Im Oktober 1957 erschien die erste gedruckte Ausgabe der Kommandobrücke, welche von Ernst Hans Kühne v. Dr.cer. Cerberus herausgegeben wurde. Mit einer Auflage von 3.500 Exemplaren wurde diese Zeitung zu einer stark beachteten Publikation im MKV, welche bis 1968 erschien. Die Kommandobrücke befasste sich mit vielen Themen, wie z.B. Weltanschauung, Politik und Verbandsangelegenheiten, die weit über das Verbindungsleben Tegetthoffs hinausgingen und war damit quasi ein Vorläufer des Couleur.' Wie uns DDDr.cer. Brutus freundlicherweise hinweist, wurde die erste Nummer der Kommandobrücke bereits im Oktober 1955, aber damals nicht von Dr.cer. Cerberus, sondern von Dr.phil., cand.jur. Otto Urrisk v. Barbarossa und AH Kary*) herausgegeben. Das steht so auch in der Festschrift '60 Jahre Tegetthoff im MKV' aus dem Jahre 1985. Dieser Broschüre habe ich übrigens auch den Hinweis auf die erste GEDRUCKTE Ausgabe im Jahr 1957 entnommen, allerdings leider ohne auf die ursprüngliche Gründung hinzuweisen. Weiters teilt DDDr.cer. Brutus mit, dass bei Durchsicht aller 'Kommandobrücken' nicht erkannt werden kann, dass es sich um einen 'Vorläufer des Couleur' handelt. Es stimmt, dass diese euphorische Überhöhung aus meiner Feder stammt, was ich mit dem Zusatz 'quasi' und meinem Namen unter dem Artikel offenbar nur unzureichend zum Ausdruck gebracht habe.
Im Übrigen bin ich DDDr.cer. Brutus (und seiner Gattin Ks Elektra, welche die Mails für ihn schreibt und in seinem Namen versendet) für die erste kritische Stellungnahme zum Blech-Boten – die wir nach etlichen positiven Leserbriefen erhalten haben – durchaus dankbar. In dem Schreiben, das sich aufgrund des teilweise sehr persönlichen Inhalts und seiner Länge nicht zur Veröffentlichung im kompletten Umfang eignet, kritisiert er die Info-Flut und wirft die Frage auf, ob 'Der Blech-Bote' neben dem 'Bord-Journal', dem 'Caro-As' und den beiden Newsletter von Tegetthoff und Carolina nicht ein bisschen viel für unseren überschaubaren Mitglieder- und Freundesstand sind? Das gibt mir die Gelegenheit die Intention dieses Mediums nochmals kurz zu erläutern:
'Der Blech-Bote' ist das Resultat eines Entscheidungsprozesses von Carolina und Tegetthoff, in den neben den Chargen auch andere interessierte Bundesbrüder eingebunden waren. Der Name – eine Anspielung auf unsere Adresse – wurde von den beiden AHChCs gemeinsam erarbeitet. Diese Online-Zeitung versteht sich als ANGEBOT für interessierte Bundesbrüder und Freunde und verpflichtet niemanden die Artikel zu lesen oder gar zu archivieren. Auch unsere gedruckten Verbindungszeitungen, die aus Kostengründen üblicherweise nur einmal pro Semester versandt werden (und daher nie aktuell sind), können nicht gewährleisten, dass deren Inhalt von allen Bundesbrüdern zur Kenntnis genommen wird oder, dass die Zeitung nicht ungelesen im 'Rundordner' abgelegt wird. Die wichtigen Informationen wie Termine, Tagesordnungen für Convente und dergleichen werden daher immer zusätzlich mittels 'Caro-line' bzw. 'Tegetthoff SMS' vom jeweiligen Schriftführer verlautbart. Meine Aufgabe als Verbindungs-Redakteur besteht darin, eine Art Chronik zu verfassen und auch jene Bundesbrüder, die nicht aktiv am Verbindungsleben teilnehmen können oder wollen, über verbindungsrelevante Themen zu informieren, in der Hoffnung dadurch vielleicht fernstehende Mitglieder oder Gäste wieder 'an Bord holen' bzw. auf die Bude locken zu können. Darüber hinaus war der Blech-Bote in der Zeit der coronabedingten Veranstaltungsabsagen ein wichtiges Instrument, um mit unseren Mitgliedern und Freunden in Kontakt zu bleiben. Auf diese Weise soll die neue Online-Zeitung – deren Erscheinungshäufigkeit infolge der wieder möglichen Budenöffnung voraussichtlich wieder etwas zurückgehen wird – zu einer Verbesserung des Verbindungsklimas beitragen.
Und auch zum Umweltschutz können wir mit dem Blech-Boten einen bescheidenen Beitrag leisten, weil durch den elektronischen Versand dieses Mediums die Ressourcen für Druck und Postversand eingespart werden, die bei gleicher Auflage in Papier anfallen würden. Erfreulicherweise erreichen wir auf diesem Weg rund 80% unserer Mitglieder. Zusätzlich senden wir die ausgedruckten Artikel an jene (derzeit drei) interessierten Alte Herren per Post, die weder selbst über Internet verfügen, noch die Mails von ihrer liebevollen Gattin ausgedruckt erhalten können. Wenn es uns gelingt die Reichweite noch weiter zu erhöhen, können wir in mittlerer Zukunft die Papierzeitungen vielleicht ganz durch elektronische Medien ersetzen, die dann nur mehr in sehr geringer Anzahl, z.B. für Bibliotheken und Archive, zu Papier gebracht werden müssen. Damit habe ich hoffentlich meinen ohnedies sehr bescheidenen ökologischen Fußabdruck ausreichend verkleinert und genug für das Klima beigetragen, um weiterhin bequem mit dem Auto, statt mit der U-Bahn, auf die Bude fahren zu dürfen.
Text: DDr.cer. Raffael

*) Zur allgemeinen Information möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass – gemäß einer von beiden AH-ChCs gemeinsam beschlossenen Richtlinie für dieses offizielle Verbindungsorgan – lebende Bundes- und Kartellbrüder aus Datenschutzgründen nur mit dem Couleurnamen genannt werden, um die Kombination aus Couleur- und bürgerlichen Namen im Internet zu vermeiden.
Kontakt für allfällige Rückmeldungen:
blech-bote@aon.at

zuletzt geändert: 03.06.2020 um 21.20 Uhr