Enteignung hoch 3 Die Idee einer 'Reichensteuer' zur Finanzierung der Corona-Krise erfreut sich bei einer deutlichen Mehrheit der Bevölkerung großer Beliebtheit. Dabei wird übersehen, dass diese links-populistische Forderung unsachlich ist, weil die Einhebung einer Vermögensteuer ineffizient ist und mitunter die Falschen trifft. |
||
Nicht nur in Wahlkampfzeiten fordern Sozialisten, aber auch Grüne und andere linke Parteien (mit Unterstützung aus der EU) die Einführung der
Vermögensteuer als Allheilmittel gegen soziale und gesellschaftliche Probleme aller Art. Auch die Arbeitnehmervertreter wenden Steuergelder und die (Zwangs-)Beiträge ihrer
Mitglieder um intensiv für eine 'Reichensteuer' zu werben. So verlangte u.a. ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian erst kürzlich die Einführung einer Vermögensteuer zur Finanzierung des
Sozialsystems infolge der Corona-Krise. Dabei gibt es eine 'Besteuerung' des Vermögens – auch nach Abschaffung der ausdrücklich so genannten Vermögensteuer – noch immer und derzeit
schlimmer als zuvor. Ein Beispiel gefällig? Nehmen wir an jemand besitzt € 100.000,- und bekommt dafür am Sparbuch 0,4% Zinsen, was aktuell (2020) eher unwahrscheinlich ist, so erhält er nach einem Jahr € 400,- gutgeschrieben, wovon sofort 25% KESt, d.s. € 100,- abgezogen werden. Der Kontostand beträgt dann am Papier € 100.300,-, aber die Kaufkraft ist infolge der Inflation auf z.B. € 98.000,- oder noch weniger gesunken. Daher:
Wer meint, die Vermögensteuer sei notwendig um Grundbesitz zu besteuern der irrt:
Besser wäre es, die Einnahmen der Spitzenverdiener im Rahmen der Einkommensteuer effizienter zu belasten, anstelle diese teilweise auch noch steuerlich zu begünstigen, wie es derzeit üblich ist. Manche Künstler, die patriotische Lieder über Österreich singen oder Sportler, die als Nationalhelden gelten, verdienen mitunter in einem Monat (oder gar einer Woche) mehr, als die meisten Manager oder Unternehmer in einem Jahr bzw. in etwa so viel wie sich ein gutverdienender Normalbürger im Laufe eines jahrzehntelangen Berufslebens als Altersvorsorge ersparen kann. Aber nicht wenige dieser Personen haben ihren Wohnsitz ins steuergünstigere Ausland verlegt oder sind sowieso, z.B. als Opernstars mit österreichischem Reisepass, überwiegend im Ausland unterwegs, um sich die inländischen Steuern zu ersparen. Um Missverständnisse zu vermeiden: Auch ich bin durchaus für eine angemessene Besteuerung der Superreichen, aber dafür ist die Einführung einer 'Reichensteuer', die so eingehoben wird wie die frühere Vermögensteuer und daher vor allem den Mittelstand treffen würde, sicher der falsche und völlig ineffiziente Weg. |
||
Text: DDr.cer. Raffael |
||
Kontakt für allfällige Rückmeldungen: blech-bote@aon.at |