Nummer 10/2022
Blitzlichter

Bevor wir uns mit aktuellen Geschehnissen auseinandersetzen, möchten wir uns kurz mit historischen Tatsachen befassen.

CZB - einmal anders
Wie bereits berichtet, ist vor etwas mehr als einem Jahr durch den Einzug e.v. C.oe.a.St.V. Elisabethina auf der Carolinenbude das Couleurzentrum Blechturmgasse zu neuem Leben erweckt worden. Aber vermutlich ist kaum jemand bewusst, dass es für diese Kooperation ein historisches 'Vorbild' gibt oder richtiger gesagt, dass auch schon Wilhelm von Tegetthoff mit Carolina und Elisabeth(ina) zu tun hatte: Im Jahr 1851 wurde Tegetthoff zum Fregattenleutnant ernannt und auf die Korvette 'Carolina' versetzt, wo er im darauffolgenden Jahr in den Rang eines Linienschiffsleutnants befördert wurde. 1854 wurde er von der 'Carolina' abkommandiert und bekam sein erstes eigenes Kommando auf der Goelette 'Elisabeth'. Nach einigen Einsätzen auf anderen Schiffen fuhr er 1859 als Schiffskommandant eines Raddampfers, der ebenfalls 'Elisabeth' hieß, mit Erzherzog Ferdinand Max nach Brasilien. Wie man sieht, war das Schicksal Tegetthoffs also schon immer eng mit Carolina und mit Elisabethinas Namenspatronin verbunden.

Quelle: 'Vivat Lissa', Hrsg. Alexander Sixtus von Reden, Kapitel 'Ein Draufgänger aus Marburg an der Drau' von Wladimir Graf Aichelburg

Abbildung der Fregatte 'Novara', die auch an der Seeschlacht bei Lissa teilgenommen hat.
Bild (vermutlich aus dem Internet) z.V.g. von AH Pollux

Wer kann das bezahlen … ?
Es ist allgemein bekannt, dass 'Sozial' und 'Wirtschaft' meist nur wenig miteinander zu tun haben, auch wenn sie als Wissenschaften früher an der Universität in einer gemeinsamen Fakultät gelehrt wurden. Als hätte es noch einen Beweises bedurft, sorgte kürzlich die Stadt Graz für einschlägige Schlagzeilen: Unter der kommunistischen Führung steht die steirische Landeshauptstadt angeblich kurz vor der Pleite! Das wurde von der dunkelroten Frau Bürgermeister natürlich umgehend dementiert, aber trotzdem mehr finanzielle Hilfe von Land und Bund gefordert. Als Vorbild dient ihr scheinbar der rote Wiener Bürger:innenmeister, dessen Stadt ebenfalls hoch verschuldet ist, was ihn aber nicht daran hindert in verschiedensten Bereichen Steuergelder zu verschwenden. Mit dieser Einstellung folgen alle linken Rathausmänner und -frauen nur ihrem Ideal: Karl Marx! Der hatte zwar viele Theorien zur politischen Ökonomie, aber war selbst auch immer pleite. In der Weltpolitik hat sich schon vielfach gezeigt, dass auf sozialistische und kommunistische Ideen aufgebaute Staaten nur dort 'funktionieren', wo diese Systeme in diktatorischer Weise mit Gewalt und der Beschneidung der Menschenrechte einhergehen und sich die Masse der einfachen Bürger mit einem wesentlichen arbeitsreicheren und dennoch bescheideneren Leben zufrieden geben muss, als die meisten unserer Sozialhilfebezieher. Nur die jeweiligen Bonzen stehen über dem System und lassen sich von den unterdrückten Untertanen teure Paläste bauen. Es ist schon seltsam, das dennoch vor allem junge Menschen bei uns noch immer glauben, dass der Linke Weg der rechte ist.

Zweierlei Maß
Vor dem Gesetz sind angeblich alle Bürger gleich – sollte man meinen. Doch insbesondere seit es das Corona-Problem gibt ist alles anders, wie schon im Blech-Boten 5/2020 dargelegt wurde. Auf Wien trifft diese Kritik ganz besonders zu. Während der Herr Gesundheitsstadtrat und sein Chef nicht müde werden in den Medien populistisch zu verkünden, dass bei uns alles besser sei, weil die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln sich bewährt hätte und daher bis auf weiteres beibehalten wird, verzichten in der U-Bahn und anderen Öffis oft schon rund die Hälfte der Passagiere auf ihre Masken oder tragen diese nicht korrekt, solange kein Kontrolleur in der Nähe ist. Und gerade in Favoriten – speziell in Reumannplatz-Nähe, wo die Masken-Muffel besonders verbreitet sind – habe ich auch noch nie irgendein Überwachungsorgan gesehen, obwohl ich in letzter Zeit öfters gezwungen war die U1 zu benutzen, da man anders ja kaum mehr in die Innenstadt darf. Das beweist, dass die Stadthäuptlinge die Öffis selbst (außer zu Fototerminen) offenbar nie benutzen und daher nicht wissen, wie es im realen Leben wirklich zugeht. Besonders ärgerlich ist, dass die spärlichen Kontrolleure (die es laut einem Artikel im Kurier vom 19.11. offenbar doch gibt) die Maskenverweigerer fast ausnahmslos nur ermahnen, während Schwarzfahrer (zu Recht) bestraft werden. Ähnlich ist es im Straßenverkehr, wo 'normale' Autofahrer (damit sind nicht die Roadrunner gemeint) an gefahrlosen Stellen wegen relativ geringer Geschwindigkeitsübertretungen abgezockt werden, während Rad- und Rollerfahrer in Ermangelung von Kennzeichen sich fast immer ungestraft über alle Regeln hinwegsetzen. Vermutlich wäre das Wiener Stadtbudget rasch saniert, wenn die Maskenpflicht in den Öffis rigoros (und unter Zuhilfenahme der vorhandenen Überwachungskameras) kontrolliert würde und alle Fahrgäste, die sich nicht daran halten, ausnahmslos bestraft würden.

Goldene Flügel
Nein, damit ist nicht das Christkind gemeint, welches oft mit ebendieser Zier dargestellt wird. Vielmehr geht es um ein teilweise vergoldetes Musikinstrument im Jugendstil-Design, welches vom Parlament von einer bekannten österreichischen Klavierfabrik um € 36.000 pro Jahr angemietet wurde. Ob das jetzt notwendig ist und ob es dem Ruf Wiens als internationale Kultur-Metropole nützt, sei dahingestellt.
Bilder: DDr.cer. Raffael

Aber dieses Modell sollte Schule machen: Auf der Tegetthoffbude steht seit zweieinhalb Jahren ein wunderschöner, aber leider (nicht nur wegen der Corona-Pause) noch nie wirklich benutzter Flügel (siehe Bilder oben), der von einem k.& k. Hof-Lieferanten für eine österreichische Erzherzogin gefertigt wurde, wie man der goldenen Inschrift im Klavierdeckel entnehmen kann, und somit vermutlich älter ist, als das Exemplar im Parlament. Wer möchte dieses prachtvolle Instrument um günstige € 12.000 pro Jahr von uns mieten, damit wir uns um die künftige Finanzierbarkeit der großen Bude keine Sorgen mehr machen müssen? Angebote bitte an blech-bote@aon.at senden!
Kontakt für allfällige Rückmeldungen:
blech-bote@aon.at

zuletzt geändert: 30.11.2022 um 20.23 Uhr