Nummer 4/2022
Freud' und Leid

Das Jahr 2022 ist gerade für Landsmannschafter ein besonderes, das Positives (nein, nicht Corona) und Trauriges vereint. Vor hundert Jahren wurde nicht nur die erste Landsmannschaft (im Sinne des Akad. Bundes der K.Ö.L.) gegründet, sondern es war auch das Todesjahr des letzten Kaisers.


Zusammen mit ihrer Freundschaftsverbindung e.v. C.oe.a.St.V. Elisabethina und der Schwesterverbindung K.Ö.M.L. Tegetthoff wurde von Carolina im Rahmen der Semesterantrittskneipe am 18.3.2022, das Gedächtnis an den 100. Todestag von Kaiser Karl begangen.

Es war mehr eine Festlichkeit der Entschuldigten als der Anwesenden. Die Teilnehmer waren: Drei Elisabethinen, zwei Kartellschwestern e.v. C.St.V. Salia Babenberg mit einer 'Spefüchsin', zwei Kartellbrüder der Vindobona II, vier Carolinen (von denen zwei auch als Tegetthoffer tätig waren), Couleurdame Margarethe sowie Bb Brittanicus, in Vertretung unseres Obersten Bandinhabers. Leider waren etliche Bundesbrüder an der Teilnahme verhindert. Die Liste der Entschuldigten anzuführen würde fast den Rahmen sprengen, aber jeder davon hatte seine guten Gründe.

Perfekt geschlagen wurde die Kneipe von Elisabethinas neuer Seniora Ks Zora gemeinsam mit dem erfahrenen Bb DDr.cer. Raffael. Dieser war mit einem Flaus der besonderen Art gekleidet: Als Mittelding zwischen Salon- und Halbwichs trug er sein weinrotes Samt-Trachtensakko – welches abgesehen von den fehlenden Verschnürungen einem Flaus wirklich sehr ähnlich sieht – zur Carolinen-Schärpe und zu seinem Doctor-Cervis der Tegetthoff, um beide Korporationen gleichzeitig am Präsidium zu repräsentieren.

Die Veranstaltung hatte zwei Höhepunkte: Nach dem passenden Lied 'Das ist für uns ein Tag der Freude' fand die nachträgliche Überreichung der Urkunde 'sub auspiciis' an Tegetthoff durch den Prokurator des St. Georgs-Ordens, Bb Brittanicus (Lp, St) statt. Der Überbringer des Siegels, welches von Bb Pan verbal schon beim letzten Stiftungsfest verliehen wurde, betonte in seiner kurzen Rede, dass das persönliche Siegel von Karl von Habsburg nicht nur eine Auszeichnung und Ausdruck von dessen Verbundenheit, sondern für die Empfänger auch ein Auftrag für die Zukunft ist. Aufgrund der 'Entschuldigungslage' habe ich als Phil-xx TEW die Urkunde übernommen und den Dank der Verbindung ausgesprochen.

Der zweite wesentliche Programmpunkt war das Gedenken an den Todestag unseres Namenspatrons, der sich am 1. April zum einhundertsten Mal jährt. In seiner Festrede beschrieb Bb Dr.cer. Gambrinus mit sehr treffenden Worten die Intentionen des letzten Kaisers zum Thema Frieden, welche leider gerade in der heutigen Zeit des Leides in einem Land, das früher zumindest teilweise auch zu Österreich gehört hat, wieder besondere Bedeutung erlangt haben. Der Selige Kaiser Karl war im Unterschied zu den anderen Monarchen auch direkt bei den Soldaten an der Front und – abgesehen vom Papst – der einzige Herrscher der sich damals bemühte einen Frieden herbeizuführen.

Es war – besonders für mich als Philistersenior – erfreulich, wieder einmal ein Fest auf unserer Carolinenbude feiern zu können.

Text und Bild: Ph-x Newton
Kontakt für allfällige Rückmeldungen:
blech-bote@aon.at

zuletzt geändert: 12.04.2022 um 22.14 Uhr